„Ein ganzes Leben“, geschrieben von Robert Seethaler, erzählt die Lebensgeschichte des Seilbahnarbeiters Andreas Egger. Dieser ist, wohl auch aufgrund seiner schweren Kindheit, verschlossen, kühl und meist distanziert. Auch wenn man viel über ihn erfährt und Einblick in seine Lebenswelt bekommt, bleibt der Protagonist einem doch etwas fremd. Sein ganzes Leben wird geschildert – Höhen und Tiefen, Schicksalsschläge, die Liebe, der Tod.
Die Geschichte ist voller literarischer Tiefe, und doch kann die Umsetzung von Ulrich Matthes nicht überzeugen. Der leicht monotone Erzählstil nimmt der Geschichte die Spannung, Emotionen werden nur selten geweckt. So plätschert die Geschichte dahin, ist gehört und fast wieder vergessen. Schade, erinnert „Ein ganzes Leben“ atmosphärisch doch an große Werke wie „Die Wand“ von Marlen Haushofer und „Der Überfall“ von Leo N. Tolstoj. Die Hörbuch-Version kommt jedoch nicht an diese heran.
Zeichensetzerin Alexa
Ein ganzes Leben. Robert Seethaler. Sprecher: Ulrich Matthes. Roof Music. 2014. „Ein ganzes Leben“ auch auf: kaffeehaussitzer.de | Brasch & Buch
Zum Buch gibt es auch von mir ein Resümee. Der Kurztext für Nervöse, die wissen wollen, ob Robert Seethalers Roman „Ein ganzes Leben“ lesenswert ist, lautet: Ja, aber nicht für Euch. Für alle anderen, die mehr erfahren wollen: https://thomasbrasch.wordpress.com/2014/11/24/berge-mehr-wie-z-b-ein-ganzes-leben/