Bücherstädterin Michelle-Denise hat sich mit „Hard Land“ von Benedict Wells auf eine Zeitreise in die 80er Jahre begeben. Im kleinen Dorf Grady, im US-Bundesstaat Missouri, hat sie den Teenager Sam getroffen und ihn ein Jahr begleitet.
Für den Protagonisten Sam stellt sich im Sommer 1985 sein komplettes Leben unerwartet auf den Kopf. Durch den Aushilfsjob im örtlichen Kino lernt der schüchterne Außenseiter neue Freunde kennen. Diese verhelfen ihm zu mehr Selbstvertrauen und unterstützen ihn dabei, sich seinen Ängsten zu stellen. Leider wird Sams neue Leichtigkeit nur allzu schnell von einem schweren Schicksalsschlag eingeholt, der den Teenager zwingt, erwachsen zu werden.
Benedict Wells‘ Bestseller „Hard Land“ erzählt die berührende Geschichte eines besonderen Sommers, die noch länger nachhallt. Bereits auf den ersten Seiten erhält man einen Zugang zur Gefühlswelt des sympathischen Protagonisten, der sich in einem komplizierten Lebensabschnitt befindet, in dem sich nahezu alles verändert: der Pubertät. Während er im ersten Drittel des Romans noch unscheinbar und schüchtern erscheint, vollzieht er durch sein neues Umfeld und die einschneidenden Ereignisse die Wandlung zu einem jungen Erwachsenen. Die Erlebnisse des Protagonisten lassen Rückblicke in die eigene Pubertät zu und regen zum Nachdenken über das Erwachsenwerden und die erste Liebe an.
Der Schauplatz sowie die Zeit, in der sich die Handlung abspielt, erinnerte mich beim Lesen stark an den Film „Stand by me – Das Geheimnis eines Sommers“. Ähnlichkeiten zu den Coming-of-Age-Filmen aus den 80ern sind vom Autor so gewollt und lassen die Lesenden in vergangenen Zeiten schwelgen, in denen es noch keine Handys gab und die Jugendlichen unzählige Abenteuer gemeinsam mit Freunden im Freien, statt vor dem Laptop, erlebt haben. Besonders erwähnenswert ist zudem, dass der Autor dem Anhang des Buches noch eine Playlist mit Musik aus den 80ern beigefügt hat, die ihn während des Schreibens inspiriert hat und den Lesenden als Soundtrack zum Buch dient.
Hard Land. Benedict Wells. Diogenes. 2021.
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