Das Pappbilderbuch „Fuchs fährt Auto“ von Susanne Straßer wurde 2021 mit dem Lesekompass (ehemals Leipziger Lesekompass) ausgezeichnet. Kein Wunder! Bei Worteweberin Annika und ihrer Familie steht kein Fuß still, wenn Fuchs sich aufs Bobby Car schwingt.
„Brumbrum“, sagt mein Sohn und deutet auf das Bobby Car, das ein älteres Kind mit auf den Spielplatz gebracht hat. Autos und Fahrzeuge aller Art sind schon bei den Kleinsten sehr beliebt – bei Menschen, aber auch bei Tieren. Als Fuchs im Bilderbuch von Susanne Straßer mit dem Auto durch die Gegend braust, zieht er nicht umsonst allerhand blinde Passagiere an.
Mit seinem roten Auto kommt Fuchs nach und nach an verschiedenen Tieren vorbei. „Tipp tapp, tipp tapp mit den Füßen“, flitzt Fuchs immer weiter, während eine Maus, ein Maulwurf, ein Vogel und andere aufspringen, ohne dass Fuchs sie bemerkt. Er lässt sich weder von Pfützen, noch von einem Apfelbaum, noch von einem plötzlich auftauchenden Haus aufhalten. Doch was passiert, als Fuchs seine Passagiere bemerkt?
Große Sprachlust
Wie die anderen Pappbilderbücher von Susanne Straßer arbeitet auch „Fuchs fährt Auto“ mit sich wiederholenden Textpassagen, die schnell ins Ohr gehen. In der Geschichte um Fuchs kommen außerdem Sätze in einer sehr lautmalerischen Sprache dazu:
„Fuchs flitzt durch Pfützen. Pitsch patsch pitsch, wie schön das spritzt!“
Beim ersten Vorlesen wäre ich fast über die Zungenbrecher gestolpert, doch mit wiederholtem Lesen brause ich durch die Sätze wie Fuchs mit seinem Auto. Der Text entwickelt eine Dynamik, die meinen Sohn beim Vorlesen mitreißt, auch wenn er mit seinem einen Jahr noch sehr klein für das Buch ist. Gemeinsam rattern wir über Schotter, fahren Kurven und schieben bergauf. „Fuchs fährt Auto“ lädt dazu ein, mit vollem Körpereinsatz zu lesen und sprüht vor Lust an der Sprache.
Klare Farben
Die Illustrationen sind in klaren Farben gestaltet. Neben dem, was im Text erwähnt wird, kann man auf den Bildern noch etwas mehr entdecken. Das macht auch den Erwachsenen Spaß. Besonders gut gefällt mir, dass hier wie in den anderen Geschichten von Susanne Straßer explizit „Kinder“ dargestellt werden und keine „Jungen“ oder „Mädchen“: Sowohl der Text als auch die Bilder legen sich hier nicht fest, und warum sollten sie auch? Jede*r kann Spaß am Autofahren haben!
Mein Sohn und ich lieben „Fuchs fährt Auto“! Natürlich versteht er noch nicht alles, aber schon jetzt hat er Freude an der Sprache, den Bildern und den Bewegungen. Der Verlag empfiehlt das Pappbilderbuch ab 2 Jahren, aber lesebegeisterte Kinder ab einem Jahr können meiner Meinung nach schon an die Geschichte herangeführt werden. Los geht’s: „Bruuuuuumm!“
Fuchs fährt Auto. Susanne Straßer. Peter Hammer Verlag. 2020. Ab 2 Jahren.
[tds_note]Hier findet ihr übrigens eine kurze Besprechung zu Susanne Straßers „Der Wal nimmt ein Bad“.[/tds_note]
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