Ein Blind Date mit der Natur

von | 12.06.2020 | #BKUmwelt, Filme, Filmtheater

[vc_row][vc_column][vc_column_text]

So viele Filme gibt es, in denen Umwelt, Natur und Tierwelt eine Rolle spielen, dass die Wahl schwerfällt. Kurzerhand haben sich Fabelforscher Christian, Bücherstädterin Julia, Wortspieler Nico, Satzhüterin Pia, Wortklauberin Erika, Worteweberin Annika und Zeilenschwimmerin Ronja auf ein Blind Date eingelassen.

[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_tta_accordion][vc_tta_section title=“Lachsfischen im Jemen“ tab_id=“1591773308141-e182d3b4-9dd6″][vc_column_text]

Der jemenitische Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama möchte in seiner Heimat ein großangelegtes Dammbauprojekt durchführen, mit dem Ziel, dort seiner Leidenschaft frönen zu können: dem Lachsfischen. Der ebenfalls angelbegeisterte Spießer und Fischereiexperte Alfred Jones, dessen derzeitiges Highlight im Leben darin besteht, einen wissenschaftlichen Artikel über Köcherfliegen zu schreiben, soll das Projekt leiten. Nach anfänglichem Widerwillen sagt er schließlich zu – nicht zuletzt auf Druck seiner Regierung hin, die angesichts des Afghanistan-Krieges dringend positive Nachrichten aus dem Nahen Osten braucht. Als Assistentin steht ihm die junge Anwältin Harriet zur Seite, mit der sich (natürlich) eine mehr oder weniger verzwickte Romanze entspinnt.

Beim dargestellten Großprojekt geht es nur vordergründig ums Angeln. Vielmehr soll der Damm zur Bewässerung großer Flächen beitragen, um den Menschen im Einklang mit der Natur eine sichere Lebensgrundlage zu bieten. Der Film verbindet gekonnt die Themen Natur, Wissenschaft und Glaube. Visuell lassen sich des Öfteren Parallelen zwischen Mensch und Lachs erkennen, zum Beispiel, wenn Alfred plötzlich in einer Menschenmenge kehrtmacht, um gegen den Strom seinem Traum zu folgen. (fc)

Lachsfischen im Jemen. Regie: Lasse Hallström. Drehbuch: Simon Beaufoy. Mit: Ewan McGregor, Emily Blunt, Amr Waked u.a. Lionsgate. Großbritannien. 2011. FSK 6.

[/vc_column_text][/vc_tta_section][vc_tta_section title=“Into the Wild“ tab_id=“1591773308198-34d642dc-4f7d“][vc_column_text]

„Into the Wild“ ist nicht nur ein Film von Sean Penn, der auf dem gleichnamigen Buch von Jon Krakauer basiert, sondern auch die wahre Geschichte des Christopher McCandless. Der junge Mann hat nach seinem College-Abschluss keine Lust auf eine bürgerliche Existenz, spendet alle Ersparnisse für einen guten Zweck, verbrennt das restliche Bargeld und macht sich auf den Weg. Auf den Spuren von Jack London und Henry David Thoreau treibt es ihn durch die USA, mit der Wildnis von Alaska als eigentlichem Ziel und einem Buch über essbare Pflanzen im Gepäck. Der Soundtrack von Eddie Vedder ist hier passend gewählt, lediglich der allgemeine Score hätte öfters ausgelassen werden müssen, um dem Film mehr Ruhe zu gönnen. Doch Höhepunkt des Films sind zweifelsohne die überwältigenden Bilder der Natur, die über Alaska, den Grand Canyon bis hin zu einsamen Stränden alles zu bieten haben. Fazit: „Into the Wild“ ist ein teilweise auch packendes Drama geworden, das jedem Naturliebhaber nur wärmstens zu empfehlen ist. (bj)

Into the Wild. Regie & Drehbuch: Sean Penn. Mit: Emile Hirsch, Marcia Gay Harden, Vince Vaughn u.a. Paramount Vantage. USA. 2007. FSK 12.

 [/vc_column_text][/vc_tta_section][vc_tta_section title=“Before the Flood“ tab_id=“1591773741801-d1d66b59-756e“][vc_column_text]

In dem Dokumentarfilm „Before the Flood“ begleiten wir Leonardo DiCaprio, Hollywoodschauspieler und seit 2014 UN-Friedensbotschafter, der sich das Ziel gesetzt hat, auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Nicht nur der Großteil der Politiker, auch viele Medien in den USA wollen den Klimawandel nicht wahrhaben. Gemeinsam mit einem Kamerateam bereist DiCaprio Länder in Nord- und Südamerika, Asien und auch Afrika, spricht mit einigen WissenschaftlerInnen und PolitikerInnen, die sich schon jahrelang mit diesem Thema beschäftigen. Mittels Helikopter erhebt er sich in die Lüfte, um einen Eindruck davon zu erlangen, wie die Industrie die (Regen-)Wälder abforstet, um lukrativere Pflanzen wie Ölpalmen anzubauen oder höchstgefährliche Verfahren anwendet, um an fossile Brennstoffe zu kommen. Er macht sich und damit auch uns ein Bild davon, wie schlecht es eigentlich um die Erde steht. (wn)

Before the Flood. Regie: Fisher Stevens. Drehbuch: Mark Monroe. Mit: Leonardo DiCaprio, Bill Clinton, Barack Obama, Elon Musk u.a. Appian Way, RatPac Documentaryy Films, Insurgent Docs, Mandarin Film Productions. USA. 2016. FSK 0.

[/vc_column_text][/vc_tta_section][vc_tta_section title=“WALL-E – Der Letzte räumt die Erde auf“ tab_id=“1591773915049-ab9c5d4f-74c4″][vc_column_text]

Ein kleiner emsiger Roboter presst Müll zu Würfeln und stapelt sie zu Türmen. Tag für Tag und offensichtlich schon sehr lange. Bereits vor Jahrhunderten verließen die Menschen die Erde – Massenkonsum und daraus resultierender Müll machten den einst blauen Planeten unbewohnbar. WALL-E, der letzte verbliebene der zum Aufräumen zurückgelassenen Müllroboter, hat ein Bewusstsein entwickelt, repariert sich selbst und arbeitet fleißig an dem so offensichtlich hoffnungslosen Unterfangen, die Erde aufräumen zu wollen. Als er eine Pflanze findet und der Roboter EVE auf der Erde landet, um solches Leben zu finden, kommt Schwung in die Geschichte. WALL-E folgt EVE auf das Raumschiff der Menschen und wirbelt deren „Leben“ gehörig durcheinander. Bis sie sich die Frage stellen müssen, ob ihnen überleben auf einem Raumschiff genügt oder ob sie ein neues Leben auf der Erde beginnen wollen. Ein berührender Film, der die Liebe zu unserer schönen Erde neu anzufachen vermag. (sp)

WALL-E – Der Letzte räumt die Erde auf. Regie: Andrew Stanton. Drehbuch: Andrew Stanton, Jim Capobianco, Jim Reardon. Deutsche Synchronstimmen: Timmo Niesner, Luise Helm, Markus Maria Profitlich u.a. Pixar Animation Studios, Walt Disney Company. USA. 2008. FSK 0.

[/vc_column_text][/vc_tta_section][vc_tta_section title=“Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ tab_id=“1591774124927-e879788b-46e0″][vc_column_text]

Der Mars ist ein unwirtlicher Planet: Mark Watney ist bei einer Mars-Mission in einen Sturm geraten, der auf dem Planeten vorüberzieht. Seine Kommunikationseinheit wurde beschädigt, er war nirgendwo zu sehen – seine Kolleginnen und Kollegen in der Mission haben ihn für tot erklärt und den Planeten verlassen. Dies wird Mark bewusst, als er aufwacht und die Raumstation verlassen vorfindet. Eine Horrorvision? Definitiv. Doch Mark gibt nicht auf. Nach seiner anfänglichen Verzweiflung beginnt er, den widrigen Umständen mit viel Kreativität und Erfindungsreichtum zu trotzen. Dabei arbeitet er beständig daran, wieder zurück auf die Erde zu kommen. Ob er es schafft?

„Der Marsianer“, der auf dem gleichnamigen Roman von Andy Weir basiert, ist ein eindrucksvoller Film über den Einfallsreichtum des Menschen, wenn es darum geht, zu überleben und nicht aufzugeben. Der Film schafft die Gratwanderung zwischen dem Ernst der Lage und humorvollen Pausen und war ein tolles Blind Date, mit dem ich noch auf weitere Dates gehen werde! (we)

Der Marsianer – Rettet Mark Watney. Regie: Ridley Scott. Drehbuch: Drew Goddard. Mit Matt Damon, Jessica Chastain, Kristen Wiig u.a. 20th Century Studios. UK. 2015. FSK 12.

[/vc_column_text][/vc_tta_section][vc_tta_section title=“Erin Brockovich“ tab_id=“1591774375583-31ec7e69-997d“][vc_column_text]

Erin Brockovich hat keine Ausbildung, dafür aber drei Kinder von zwei unterschiedlichen Männern – und das Herz einer Kämpferin. Damit gelangt sie an einen Job in einer Anwaltskanzlei und ist bald einem Umweltskandal auf den Fersen, der seit Jahren die Gesundheit der Menschen im Städtchen Hinkley bedroht. Doch ihren Platz in der Welt der Juristen muss Erin sich hart erarbeiten, auch zu Lasten ihrer Familie. Julia Roberts glänzt in diesem Streifen in der Rolle der flapsigen, verbissenen Erin mit den zu kurzen Röcken, die ihr zu Recht einen Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachte. Die Dialoge sind zutiefst humorvoll, trotzdem hat der Film auch eine berührende Seite und bleibt bis zuletzt spannend. „Erin Brockovich“ ist auch nach zwanzig Jahren noch großes Kino, nicht zuletzt, weil ein Skandal, wie er im Film dargestellt wird, auch heute jederzeit denkbar scheint. (wa)

Erin Brockovich – Eine wahre Geschichte. Regie: Steven Soderbergh. Drehbuch: Susannah Grant. Mit Julia Roberts, Albert Finney, Aaron Eckhart u.a. Columbia Pictures. USA. 2000. FSK 6.

[/vc_column_text][/vc_tta_section][vc_tta_section title=“Prinzessin Mononoke“ tab_id=“1591774498560-cf28354b-5181″][vc_column_text]

Bisher kannte ich nur „Chihiros Reise ins Zauberland“ von Studio Ghibli. Das ist vermutlich auch der Grund, warum mich „Prinzessin Mononoke“ nun gleich mehrfach überrascht hat. Einmal abgesehen vom deutlich erkennbaren künstlerischen Stil des Studios und dem phantastischen Setting der Geschichte (mit Göttern, Geistern und Dämonen), geht dieser Film eine ganz andere Richtung. Ich habe vollkommen kindertaugliche Unterhaltung erwartet wie bei „Chihiro“, einzelne gruselige Gestalten, aber nichts übermäßig Grausames. Stattdessen sah ich einen Zeichentrickfilm, der neben der Umweltzerstörung durch den Menschen auch die Gräuel des Krieges zeigt – mit Explosionen, rollenden Köpfen und einer Menge Blut. So überraschend das war, so sehr hat es mich beeindruckt, denn beides geht über eine plumpe, vereinfachte Darstellung hinaus. Die Zerstörung der Natur durch den Menschen wird angeprangert, doch die grausamen Reaktionen der Götter nicht gerechtfertigt. Und ein zerstörerischer Mensch kann gleichzeitig gütig und mildtätig gegenüber anderen sein. Traumatisierte Soldaten, vereinzelte anzügliche Bemerkungen und eine Frau, die andere Frauen bewaffnet. „Prinzessin Mononoke“ ist ein vielfältiges, wirklich gelungenes Werk. (zr)

Prinzessin Mononoke. Regie & Drehbuch: Hayao Miyazaki. Mit den Stimmen von: Alexander Brem, Stefanie von Lerchenfeld, Marietta Meade u.a. Studio Ghibli. Japan. 1997. FSK 12.

[/vc_column_text][/vc_tta_section][/vc_tta_accordion][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text][tds_note]Ein Beitrag zum Special #BKUmwelt. Hier findet ihr alle Beiträge.

Illustration: Satzhüterin Pia[/tds_note][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Bücherstadt Magazin

Bücherstadt Magazin

Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Erhaltet einmal im Monat News aus Bücherstadt. Mehr Informationen zum Newsletter gibt es hier.

Wir sind umgezogen!

Wir sind vor einer Weile umgezogen und müssen noch einige Kisten auspacken. Noch steht nicht alles an der richtigen Stelle. Solltet ihr etwas vermissen oder Fehler entdecken, freuen wir uns über eine Nachricht an mail@buecherstadtmagazin.de – vielen Dank!

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner