Erika hat einen kleinen Geheimtipp für alle, die gerade auf der Durchreise in Wien sind und Lust haben, sich spontan in ein Theaterstück zu setzen: Das „Theater Experiment“ versteckt sich in einem Wohnhaus in der Liechtensteinstraße 132, wo es ungewollt auch schon zum Störfaktor wurde. Das Theater existiert seit 1956 und spielt dabei ein umfangreiches Programm, welches von Friedrich Hebbel über Jean Paul Sartre über Georg Büchner und andere, teils auch unbekannte Autoren reicht. Aktuell noch bis zum 4. Mai 2013 steht Friedrich Hebbels „Maria Magdalena“ auf dem Spielplan, auch bekannt als „letztes bürgerliches Trauerspiel“.
„Bibelthema“, mag nun der eine oder andere schmunzelnd denken, doch hier handelt es sich um einen der Fälle, in denen der Titel kaum etwas über das Theaterstück aussagt. Es geht hierbei nämlich um einen Produktionsfehler, der eigentliche Titel des 1843 entstandenen Werks lautete „Klara“, doch Hebbel konnte keinen korrigierten Druck erwirken.
Klara ist mit Leonhard verlobt, doch nicht für lange. Er löst die Verlobung, sobald ihr Bruder Karl in Gewahrsam genommen wird, ungeachtet des Umstands, dass sie „in die Wochen“ gekommen ist. Ihre Mutter stirbt und sie muss ihre Jugendliebe zurückweisen, um der Ehre ihres Vaters Willen. Doch als er sie nicht zurücknehmen will, bleibt ihr nichts mehr.
Die Truppe des „Theater Experiment“ hat das Stück gut inszeniert, und auch der kleine, gerade einmal 49 Sitze fassende Saal im Keller der Liechtensteinstraße 132 ist allein wegen der Lage einen Blick wert.
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