Was tun, wenn 10 kleine Eulen nicht schlafen wollen? Katja Alves und Andrea Stegmaier bieten in ihrem Mitmachbuch einige Ideen, wie die Leser*innen den Eulenkindern beim Einschlafen helfen können. – Von Zeichensetzerin Alexa
Seit ich Mutter bin, ist kein anderes Thema so präsent wie der Schlaf: Einschlafbegleitung, Durchschlafen, schlaflose Nächte … Puh. Schlafmangel kann grausam sein. Bis heute findet mein zweijähriger Sohn alles spannender als schlafen und auch meine vier Monate alte Tochter ist anscheinend der Meinung, dass das Schlafen tagsüber Zeitverschwendung ist – sie will einfach nichts verpassen! Beide abends ins Bett zu bringen, ist eine große Herausforderung. Und wenn sie dann endlich schlafen, bin ich so erschöpft, dass ich eigentlich auch gleich ins Bett gehen könnte.
Nun gut. Das war jetzt ein langes Vorwort, aber wenn ihr den Titel des Bilderbuchs „10 kleine Eulen wollen nicht schlafen“ lest, werdet ihr euch sicherlich denken können, weshalb ich euch das erzähle. Stellt euch mal vor, ihr müsstet 10 (!) Kinder gleichzeitig ins Bett bringen. Sehr hilfreich können dabei Rituale sein. In unserem Fall ist es das Lesen.
„10 kleine Eulen wollen nicht schlafen“ thematisiert genau das, was ich hier beschrieben habe: Es geht um Eulen, die einfach nicht schlafen wollen. Stattdessen verstecken sie sich oder hüpfen durch die Gegend oder malen an die Wand (was für ein Chaos!). Und dann muss Mama-Eule auch noch weg und wir Leser*innen sollen die Eulen ins Bett bringen. „Das ist auch gar nicht schwierig, nur ein bisschen verzwickt“, schreibt Mama-Eule in ihrem Brief. Jaja. Auf den nächsten Seiten versuchen wir also, die Eulen zum Schlafen zu bewegen – und wenden verschiedene Taktiken an. Zum Beispiel leitet das Buch uns an, zu hüpfen, damit die Eulen sehen, wie man ins Körbchen hüpfen kann. Dann sollen wir den kleinen Eulen etwas vorsummen, sie suchen oder zählen. Vor allem das Finden ist gar nicht so einfach, weil die Illustrationen insgesamt sehr dunkel sind. Einige Eulen sind dadurch so gut versteckt, dass man sie kaum erkennen kann. Etwas hellere Farben wären deshalb sinnvoller gewesen.
Die abendliche Situation mit all ihren Herausforderungen und Abläufen in einem Mitmachbuch darzustellen, ist eine tolle Idee. Auf diese Weise kann die Schlafenszeit mit dem Kind aktiv thematisiert und reflektiert werden. Sowohl die abgebildeten Spielsituationen als auch die Unruhe vor dem Zubettgehen werden wohl vielen Kindern (und Eltern) bekannt vorkommen. Und es macht Spaß, die einzelnen Eulen auf jeder Seite bei ihren Tätigkeiten zu betrachten. Witzig sind auch die Zuschreibungen, die die Eulen näher vorstellen sollen: Es gibt beispielsweise die Hüpfe-Eule, die Schlaue-Eule, die Niemüde-Eule und die Schnarche-Eule.
Am Ende haben wir es geschafft: Die Eulen schlafen endlich. Dann heißt es auch für die kleinen Leser*innen „Gute Nacht“ – und mit etwas Glück sind sie nach all dem aktiven Mitmachen genauso müde geworden wie die Eulen im Buch.
10 kleine Eulen wollen nicht schlafen. Text: Katja Alves. Illustration: Andrea Stegmaier. Arena. 2022. BK-Altersempfehlung: Ab 2 Jahren.
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