Gibt es „Own Voices“-Geschichten im Comicformat? Dieser Frage ist Geschichtenzeichnerin Celina nachgegangen und ist auf den Comic „Zurück in die Heimat“ (avant, 2022) gestoßen.
Die in Argentinien geborene Autorin Nacha Vollenweider schreibt und zeichnet über ihr Leben. In ihrem Comic ist sie selbst die Protagonistin und erzählt von ihren Erfahrungen. Die Geschichte steigt damit ein, dass Nacha sich nach sechs Jahren in Hamburg entscheidet nach Argentinien zurückzukehren. Generell zeichnet sie wichtige Ereignisse in ihrem Leben von 2016 bis 2019 nach. In dieser Zeit ist sie in Brasilien, Hamburg und in ihrer Heimat Argentinien unterwegs. Dabei gibt sie viele Einblicke über Land und Leute. Ebenso schildert sie persönliche Situationen, beispielsweise wie sie sich von ihrer Frau scheiden lässt.
Positiv überrascht
Inhaltlich spricht die Autorin verschiedene Themen an. Neben der Auseinandersetzung mit sich selbst, beziehungsweise ihrer Situation, geht sie auf die wirtschaftliche Lage ihrer Heimat ein und beleuchtet historische Gegebenheiten. Hier setzt sie sich unter andrem mit ihrem Urgroßvater auseinander und spannt somit den Bogen zur NS-Zeit.
Ihre Zeichnungen wiederum erscheinen recht vereinfacht und geben dennoch deutlich Umgebungen wieder. Ab Seite 61 werden sie abstrakter, da sie hier Gefühlen wie Angst Ausdruck verleiht. Durch ihre Bilder werden diese nachvollziehbarer und auch atmosphärisch sind die Zeichnungen ein Highlight. Es wird an dieser Stelle mehr durch Bilder als durch Worte erzählt.
Eine Empfehlung
„Zurück in die Heimat“ ist eine „Own Voices“-Geschichte im Comicformat, in der die zeitweise in Deutschland lebende Argentinierin Nacha Vollenweider ihre eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen beschreibt. Ein lesenswerter Comic für all jene, die sich von der Geschichte angesprochen fühlen.
Zurück in die Heimat. Nacha Vollenweider. avant. 2022.
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