Das sachbuchähnliche Lesebuch „Liebe, Sex und Erblichkeit“ von Jasmin Schreiber und Lorenz Adlung behandelt die Themen Liebe, Sexualität und genetische Vererbung in einer humorvollen und zugleich tiefgründigen Weise. Satzhüterin Pia stellt das Buch genauer vor.
Das Autor*innen-Duo und Ehepaar Schreiber und Adlung beleuchtet, wie unsere Gene Beziehungen beeinflussen können, und kombinieren persönliche Geschichten mit wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Kurioses und Faszinierendes
Das Buch, mehr Lesebuch als Sachbuch, wie die Autor*innen immer wieder betonen, enthält kuriose und faszinierende Geschichten aus der Welt unterschiedlicher Lebewesen. So erfahren Leser*innen beispielsweise viel über verschiedene Balzrituale, Fortpflanzungsmöglichkeiten oder auch – aus menschlicher Perspektive – mal mehr oder weniger fragwürdigen Beziehungs- und Erziehungsmodellen ganz unterschiedlicher Tierarten. Die Bandbreite reicht dabei von Springspinnen über Anglerfische und Nilpferde hin zu Vogelarten und auch Pilzen.

Unterhaltsam Wissenschaft vermitteln
Die Auswahl ist dabei recht subjektiv und besonders Jasmin Schreiber zieht Beispiel heran, die sie bei Forschungsprojekten kennengelernt hat oder – wie eine lustige Anekdote – einfach besonders erzählenswert findet. Das macht das Buch abwechslungsreich und authentisch, weil es dem Erzählten eine persönliche Note gibt. Vor allem kommt aber auch die Begeisterung und das Interesse der Autor*innen durch, was auch das Interesse der Lesenden beflügelt. Der Schreibstil ist unterhaltsam und locker, und besonders bei den Kapiteln von Jasmin Schreiber ist der Text mit einer guten Portion Humor versehen. Immer wieder wird es auch ein wenig persönlicher, kleine Sätze als Exkurse zu dem Ehepaar selbst lockern den Text zusätzlich auf.


Zauberhaft illustriert
Ein ganz besonderes Highlight sind die wunderschönen Illustrationen, die von Jasmin Schreiber angefertigt wurden und den Inhalt des Buches optisch aufwerten. Mal sind es ganze Seiten, die Inhalte aufgreifen und darstellen. Dazu kommen viele kleine Szenen, Zeichnungen oder Darstellungen von besonders wissenschaftlichen Teilen des Buches, die uns Laien beim Verstehen helfen sollen. Wie beispielsweise die verschiedenen Stadien im Lebenszyklus von Quallen – da kann eine kleine Skizze durchaus hilfreich sein.
Der Stil ist ebenso abwechslungsreich wie der Text selbst: Kleine Skizzen, die auch von weniger begabten Menschen als Jasmin Schreiber stammen könnten, stehen neben farbenfrohen Aquarellen, die kunstvoll realistische Szenen aus Tier- und Pflanzenwelt darstellen. Diese Bilder runden das Buch perfekt ab und lockern nicht einfach nur den Text auf, sondern machen ihn vollständig.
„Liebe, Sex & Erblichkeit“ ist eine Mischung aus Aufklärung und Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt. Genauso bunt wie die Illustrationen von Jasmin Schreiber selbst ist der Inhalt, der für Laien den richtigen Mix aus Wissensvermittlung und lockerem Erzählstil mit sympathischem Humor verbindet. Sehr empfehlenswert!
Liebe, Sex und Erblichkeit. Jasmin Schreiber und Lorenz Adlung. Eichborn. 2024.
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