Für das Meinungstheater im Mai wurde der Film „Rocketman“ ausgelost. Eine Filmbiografie über den Musiker Elton John, die für musikalische Ohrwürmer und viel Unterhaltung sorgt. Zeichensetzerin Alexa, Satzhüterin Pia und Wortspieler Nico ist das Urteil nicht schwergefallen. Sie sind sich diesmal einig: „Rocketman“ ist ein sehr sehenswerter Film.
Zeichensetzerin Alexa: Der Film „Rocketman“ gibt Einblicke in das Leben von Musiker Elton John und beginnt mit einer Therapiesitzung, in der sich Elton öffnet und seine Geschichte erzählt. Der Großteil der Handlung wird nun als Rückblende gezeigt: Es geht um seine traurige Kindheit, um die ersten Versuche, als Musiker Fuß zu fassen, und schließlich um seinen Umgang mit dem Ruhm. Neben der Freundschaft zu Bernie Taupin, der die Texte für ihre gemeinsamen Songs schreibt, wird die unerwiderte Liebe zu seinem Manager John Reid thematisiert. Eltons Bekanntheit wächst, er wird weltberühmt und kann dem Druck bald nicht mehr standhalten. Immer häufiger greift er zu Alkohol und Drogen – bis zur Abhängigkeit.
„Rocketman“ ist ein interessanter Film mit berührenden musikalischen Szenen auf der einen Seite und traurigen, bedrückenden Szenen auf der anderen. Insbesondere die Rückblenden in Eltons Kindheit und die kaltherzige Art, mit der ihn sein Vater behandelt, wecken Unglauben und Wut. Eltons egoistische Mutter ist nicht viel besser. Der Film überzeugt mit sehr guter schauspielerischer Leistung, dem verrückten Kostümdesign und der musikalischen Einlagen im abwechslungsreichen Szenenbild. Von mir gibt es daher eine klare Empfehlung!
Satzhüterin Pia: Nach dem fantastischen „Bohemian Rhapsody“ – einem Film über das Leben von Queen-Legende Freddie Mercury – folgte ein Jahr später mit „Rocketman“ eine Filmbiografie über Elton John. Und diese finde ich ebenso gelungen! Der erzählerische Stil (ausgehend von einer Therapiesitzung über Rückblenden das Leben des schillernden Musikers zu erzählen) und die gekonnten filmischen Stilmittel reißen Zuschauerinnen und Zuschauer mit. Einblicke in die lieblose Kindheit von Reginald Kenneth Dwight schaffen Nähe und lassen uns mitfühlen. Über zwei größere Zeitsprünge erleben wir, wie aus Regi Elton John wird, dessen Talent die Musikwelt aufwirbelt. Rami Malek als Freddie Mercury finde ich in „Bohemian Rhapsody“ beeindruckend, und in „Rocketman“ verkörpert Taron Egerton Elton in den mittleren Jahren ebenso gekonnt.
Auch hier sind alle Songs vom Hauptdarsteller neu eingesungen und performt worden, was den Film besonders authentisch macht. Ich frage mich, wo sie all diese Talente, die auch noch optisch so toll passen, immer finden! Die Musik ist nicht nur unterstützend in den Film eingearbeitet, sondern die Geschichte wird oft auch über die Musik erzählt, was ausgesprochen gut funktioniert. Mir hat „Rocketman“ sehr gefallen und der Ohrwurm von „I’m Still Standing“ bleibt mir sicher noch eine Weile erhalten!
Wortspieler Nico: Einfach nur WOW! Das war mein erster Eindruck, nachdem ich „Rocketman“ gesehen hatte. Eine schauspielerische Höchstleistung, ein super Drehbuch und grandioses Bühnenbild – und erst der Soundtrack. Vor allem wenn man bedenkt, dass Taron Egerton, der Elton John ab dem 23. Lebensjahr mimt, alle Lieder selbst eingesungen hat. Die Musik dient nicht nur zur Untermalung, sondern erzählt auch die Geschichte, wie aus dem kleinen Reginald Kenneth Dwight der erfolgreiche Rock’n’Roll Sänger Elton John wird.
Ich finde, Dexter Fletcher hat nach „Bohemian Rhapsody“ mit diesem Film wieder einmal einen schönen Einblick in das Leben eines der bekanntesten Rockstars geliefert. Wunderbar sind die Licht- und Schattenseiten des Lebens dargestellt, welche einem so manches Mal vor Augen führen, wieso Elton John ist wie er ist. Von mir gibt es eine absolute Empfehlung für den Film, es sind kurzweilige zwei Stunden mit viel Unterhaltung und Ohrwürmern.
Rocketman. Regie: Dexter Fletcher. Drehbuch: Lee Hall. Mit Taron Egerton, Jamie Bell, Richard Madden u.a. Paramount Pictures (Universal Pictures). Vereinigtes Königreich, USA. 2019. FSK: ab 12 Jahren.
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