Der Film „Rampage – Big meets bigger“ (2018) ist die Filmadaption des Arcade-Games „Rampage“ aus dem Jahr 1986. Regisseur Brad Peyton inszeniert hier Dwayne Johnson als Primatenforscher, dessen Gorillafreund George durch ein seltsames Gas immer größer und aggressiver wird. Geschichtenerzähler Adrian hoffte auf ordentlich unterhaltsames Krach-Bumm und wurde enttäuscht.
Nachdem drei Behälter des Genetikunternehmens Energyne gefüllt mit einem experimentellen Gas in verschiedenen Regionen der USA abgestürzt sind, mutieren drei Tiere – ein Gorilla, ein Wolf und ein Krokodil – zu einer enormen Größe. Zudem steigert das Gas die Aggressivität der Tiere. Da der Gorilla in der Obhut des San Diego Wildlife Sanctuary und des Primatenforschers Davis Okoye (Dwayne Johnson) ist, macht sich Davis daran, seinem Gorillafreund zu helfen. Unterstützung bekommt er durch die ehemalige Energyne-Angestellte Dr. Kate Caldwell (Naomie Harris).
Natürlich werden ebenso verschiedene Organisationen der US-Regierung auf die Tiere aufmerksam und Energyne selbst, beziehungsweise die Geschwister, Claire (Malin Åkerman) und Brett Wyden (Jake Lacy), die das Gas bei Energyne in Auftrag gegeben haben. Letztere wollen ihre Kreation um jeden Preis zurückhaben und aktivieren ein Locksignal, durch das sie die drei Kreaturen nach Chicago treiben wollen.
Nicht zu viel darüber nachdenken?
Allein die Grundprämisse, dass es um riesige Monster geht, die Gebäude kaputtmachen, lädt dazu ein, abzuschalten, um sich entspannt berieseln zu lassen. Hinzu kommen klare Punkte, die dies noch unterstreichen: Dwayne Johnson spielt erneut sich selbst und böse Charaktere tun böse Dinge, weil sie böse sind.
Und doch torpediert „Rampage“ sich in dieser Hinsicht komplett. Zu viele Dialoge und der Versuch, eine schlüssige und nachvollziehbare Geschichte zu erzählen, hindern Zuschauende daran, den Film als das zu genießen, was es ist: Popcorn-Kino, das ein 30 Jahre altes Arcade-Spiel adaptiert, in dem riesige Monster Gebäude zerstören.
Minimale Action
Dieser Wille, zwanghaft eine Geschichte zu erzählen, führt dazu, dass sich die Action in diesem 140-minütigen (ohne Abspann) Film auf gerade mal 30 Minuten beläuft. Diese 30 Minuten enthalten dann wiederrum auch nur 20 Minuten Monsterkloppe. Es ist ein Armutszeugnis, gerade weil der Trailer mit den Erwartungen auf einen Actionkracher à la „Godzilla“ wirbt.
Natürlich kann ein Film nicht 140 Minuten lang nur daraus bestehen, dass sich riesige Monster gegenseitig das Gesicht umgestalten – auch wenn Michael Bay hier wohl widersprechen würde. Doch wie man jenes Gleichgewicht aus Action und Handlung in einem Film wunderbar transportiert, haben Blockbuster wie beispielsweise „Jurassic Park“, „Pacific Rim“ und „John Wick“ bereits vorgemacht. Spiel nicht gut, arbeitet in Krisenzeiten zusammen und töte verdammt noch mal niemals den Hund von John Wick.
So viele leere Worte
Nun stellt sich dennoch die Frage, ob die Geschichte noch etwas taugt? Schließlich nimmt sie fast zwei Stunden des Films ein. Jedoch enttäuscht auch diese. Während einige Phrasen und One-liner bierernst rübergebracht werden, sind die Gags ausschließlich Rohrkrepierer.
Der einzige, der den Film scheinbar wirklich verstanden hat, ist der von Jeffrey Dean Morgan gespielte Agent Russel. Seine Darbietung ist in all seinen Szenen sowas von over the top, sodass man ihm anmerkt, dass er wohl das Beste aus seiner Rolle in diesem Film herausgeholt hat.
Was bleibt, ist nichts
Führt man sich vor Augen, dass an diesem Drehbuch drei verschiedene Autoren gesessen haben, ist es umso schockierender, was hier schlussendlich inszeniert wurde. Hinzu stellt sich die Frage, was dieser Film eigentlich sein will: Drama oder Komödie. Ein Actionfilm ist er bei 30 Minuten Action nämlich leider nicht.
Schließlich bleibt von diesem Film kaum bis gar nichts übrig. Brad Peyton schafft es, nach „Die Reise zur geheimnisvollen Insel“ und „San Andreas“, erneut einen Film in sein Portfolio hinzuzufügen, der nicht überzeugen kann.
Rampage – Big meets bigger. Regie: Brad Payton. Drehbuch: Ryan Engle, Cartlon Cuse, Ryan Condal, Adam Sztykiel. Mit: Dwayne Johnson, Naomie Harris, Jeffrey Dean Morgen u.a.. Warner Bros. Pictures. USA. 2018. // Bild: Warner Bros.
Ein Beitrag zum Themenjahr #MonsterBK.
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