[tds_note]Das Filmtheater der Todesstadt hat zum diesjährigen Blind Date geladen. Es gab neben einem abartig gruseligen Buffet – das aufgrund des exzessiven Gebrauchs von Kunstblut leider niemand angerührt hat – einige unheimliche Filme zu entdecken. Macht euch bereit für gleich zwei mörderische Waldwanderrouten, einen Mörder mit vielen Gesichtern und ein todbringendes Video. Setzt euch, krallt die Fingernägel in die Stuhllehnen und stellt euch ein auf Spuk, Horror und jede Menge Wahnsinn![/tds_note]
Wie weit würdest du für deine Schwester oder deinen Bruder gehen? Würdest du nach Tokio fliegen und im Selbstmordwald auf die Suche nach ihnen gehen? Auch wenn es hoffnungslos scheint und dir von allen Seiten abgeraten wird? Poesiearchitektin Lena macht einen Ausflug in die Natur.
Saras Schwester ist verschwunden. Zuletzt wurde sie im Aokigahara-Wald gesehen, wohin Menschen gehen, wenn sie sich das Leben nehmen möchten, oder der Entschluss noch nicht ganz feststeht. Normalerweise sind die Besucher nach 48 Stunden tot. Sara macht sich dennoch auf die Suche, da sie spürt, dass ihre Zwillingsschwester noch lebt. Sie lernt Aiden kennen, einen Journalisten, der für ein Reisemagazin schreibt und am folgenden Tag mit einem Guide durch den Wald gehen wird.
Im Wald funktioniert kein Kompass und die Menschen bekommen dort leicht Halluzinationen, speziell, wenn sie traurig sind. Nach einiger Zeit finden die drei das verlassene Zelt von Jess und Sara bleibt die Nacht dort, trotz vieler Warnungen. Aiden ebenfalls. Die Halluzinationen beginnen und Sara fängt an, allem und jedem zu misstrauen. Sie sieht Tote und Geister, die sie so negativ beeinflussen, dass sie selbst in Aiden einen Feind sieht. Der Guide und Helfer suchen inzwischen nach den beiden und finden stattdessen Jess, die noch lebt und traumatisiert ist. Von Sara und Aiden ist kein Lebenszeichen mehr zu finden.
Horrorfilme, die in einem Wald spielen, sind meist gruselig, dunkel und schlimm. Wer kriegt keine Paranoia und Angstzustände, wenn man eine Nacht allein in einem Wald verbringen muss? Aus dem Film „The Forest“ von Jason Zada hätte man viel mehr herausholen können, besonders an Jumpscares und dem Ungewissen in der Dunkelheit. Die Halluzinationen von Jess waren zwischenzeitlich sinnlos und überflüssig. Irgendwann hat es nur genervt, man hat das Ende sehnlichst erwartet und sich gefragt, ob da noch was kommt. Das Ende war schließlich doch etwas überraschend, aber so überdramatisiert, dass man danach ohne Probleme gut schlafen konnte.
The Forest. Regie: Jaso Zada. Drehbuch: Ben Katal, Sarah Cornwell, Nick Antosca. Schauspieler: Natalie Dormer, Taylor Kinney, Yukijoshi Ozawa. Lava Bear Films. 2016.
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