Tomb Raider Anfang der 2000er Jahre

von | 11.11.2022 | #Heldinnen, Digitale Spiele, Specials, Spielstraße

Nach dem Flop des Spiels „Tomb Raider: The Angel of Darkness“ (2003) von Core Design brachte Crystal Dynamics seinen Nachfolger „Tomb Raider: Legend“ (2006) heraus, der sich bis heute sehen lassen kann. Geschichtenzeichnerin Celina hat die Spiele dieser Ära von 2006-2008 noch einmal gespielt und schwelgt in Erinnerungen.

In dieser Spiele-Ära tritt Lara Croft weiterhin als taffe Abenteuerin und Archäologin in Erscheinung. Generell wirken die Spielwelten nun weitaus realer als seine Vorgänger. Dazu tragen eine bessere Grafik sowie aufwendige Licht- und Partikeleffekte bei. Auch Animationen und Bewegungsabläufe sind flüssiger und genauer, sodass zum Beispiel Sprungpassagen besser gemeistert werden können. Auffällig ist, dass bei dieser Ära die Action mehr betont wird als bei den Vorgängern. In den alten Spielen waren die Rätsel und die Wegfindung vordergründiger.

„Tomb Raider: Legend“

In diesem Teil war es nun möglich mehr Dialoge einzubinden, in denen auch Lara größere Redeanteile erhält. Sie spricht nicht mehr nur in Zwischensequenzen, sondern im Spiel über Funk mit Zip, ihrem Technikspezialist, und Alister Fletcher, ihrem Forschungsassistenten. Mit diesen Charakteren steht Lara auf ihren Reisen im Kontakt, um unter anderem Verschiedenes von ihnen recherchieren zu lassen.

Weiterhin wird hier nicht nur eine Legende miteinbezogen, in diesem Fall die Artus Sage, sondern ebenso Laras Vergangenheit eingearbeitet. Es wird von Laras Mutter und einem tragischen Ereignis berichtet, das zu ihrem mysteriösen Verschwinden führte. Dieses steht im direkten Zusammenhang mit Laras Abenteuer, beziehungsweise der Suche nach dem Artus-Schwert.

Bei diesem Spiel ist deutlich erkennbar, dass bessere technische Möglichkeiten zur Verfügung standen. Darüber hinaus wurde die Steuerung gänzlich überarbeitet und die Spielmechaniken ausgebaut.

Die Maus ist nun mit in die Steuerung integriert. Mit ihr wird beispielsweise die Kamera gesteuert. Auch die Tastenbelegung der PC-Version ist gänzlich anderes als bei den Vorgängern. Ganz neu ist der Einsatz eines Magnethakens, mit dem sich Lara über Abgründe schwingen kann, und Quick-Time-Events. Weiterhin gibt es Schätze (Artefakte), die Lara in den Leveln einsammeln kann. Diese schalten Outfits, Zwischensequenzen oder Cheats frei.

Remake(s)

2007 brachte Crystal Dynamics unter dem Namen „Tomb Raider: Anniversary“ das erste Spiel der Tomb Raider-Reihe als modernisiertes Remake heraus. Im Spiel wird dieselbe Geschichte erzählt. Darüber hinaus wurde die erfolgreiche Steuerung aus „Legend“ übernommen und erweiterte Spielemechaniken, wie neue Rätselpassagen, hinzugefügt. Allerdings ist das Spiel weitaus schwieriger zu spielen als „Legend“, da die Steuerung teils nicht so flüssig läuft und mehr Bugs auftreten. Zudem wurde die Kampfmechanik des Adrenalin-Kopfschusses hinzugefügt, mit dem man in Zeitlupe den Gegner per Head-Shot ausschalten kann. Wenn man diese Technik nicht beherrscht, kommt man im Spiel nicht weiter.

Ein Remake des ersten Teils wollte schon Core Design – die Entwickler der Tomb Raider Spiele 1996-2003 – herausbringen. Allerdings wurde dieses nie fertiggestellt, geschweige denn veröffentlicht. Heutzutage kann man trotzdem einen Blick in die „Tomb Raider 10th Anniversary Edition“ werfen. Im direkten Vergleich fällt auf, wie unterschiedlich das Design der Spielwelt ausfällt und dass die Core Design-Version näher am Original gewesen wäre.

Mit „Tomb Raider: The Dagger of Xian“ startete 2017 ein Fan-Projekt, in dem der zweite Tomb Raider-Teil als Remake im Anniversary-Stil überarbeitet werden sollte – also gleiche Geschichte nur moderner und mit neuer Spielmechanik. Bis heute ist allerdings nur eine Demo vorhanden, was sehr schade ist. Sowohl die Grafik, durch die Unreal Engine 4, als auch die Steuerung sind gelungen und machen Lust auf mehr.

„Tomb Raider: Underworld“

Auch mit dem Nachfolger von 2008 konnte Crystal Dynamics nicht mehr an seinen Erfolg von 2006 anknüpfen. Es ist ebenso wie „Legend“ beeindruckend gestaltet und die Atmosphären der einzelnen Levels können sich sehen lassen. Dennoch gibt es hier und da Bugs und die Steuerung hakt ab und zu.

In einem Spieldurchgang war es mir kurz vor Ende sogar nicht möglich, das Spiel zu Ende zu spielen, da ich an eine Stelle gelangte, von der ich nicht mehr dahin zurückkonnte, wo es eigentlich weiter ging. Die Bugs lassen sich möglicherweise auf die kurze Entwicklungszeit zurückführen, denn immerhin lag nur circa ein Jahr zwischen den Erscheinungsterminen der Spiele.

Witzig ist im Nachhinein, dass die drei Spiele drei verschieden alte Lara Crofts darstellen. In „Anniversary“ ist sie am jüngsten und in „Underworld“ am ältesten. Generell wurde versucht zwischen den Teilen geschichtliche Brücken zu schlagen. So begegnet Lara in „Anniversary“ das erste Mal Natla, in „Legend“ Amanda und in „Underworld“ muss sie sich mit beiden Gegenspielerinnen auseinandersetzten. Schade ist, dass es in „Underworld“ keinen Endboss-Kampf gibt. Dieser wird nur in einer Zwischensequenz gezeigt.

Die Tomb Raider-Spiele dieser Ära prägten zu ihrer Zeit viele Jugendliche. Sie gaben den Spielenden mit Lara Croft bis heute eine Heldin, die selbstbewusst auftritt, weiß was sie will und vor kaum etwas zurückschreckt. Lara ist eine Ikone der Videospielgeschichte und es bleibt gespannt abzuwarten, welche weiteren Abenteuer sie zukünftig zu meistern hat.

Tomb Raider: Legend. Entwickler: Crystal Dynamics. Publisher: Eidos Interactive. 2006. Gespielt auf PC und PS3. Action-Adventure. USK 16.

Tomb Raider: Anniversary. Entwickler: Crystal Dynamics. Publisher: Eidos Interactive. 2007. Gespielt auf PC und PS3. Action-Adventure. USK 12.

Tomb Raider: Underworld. Entwickler: Crystal Dynamics. Publisher: Eidos Interactive. 2008. Gespielt auf PC und PS3. Action-Adventure. USK 12.

[tds_note]Ein Beitrag zur Themenreihe „Heldinnen in Videospielen“. Vom 7. bis zum 13. November 2022 stellen wir euch in der Spielstraße Spiele mit weiblichen Hauptrollen vor. Hier werden alle Beiträge gesammelt. Wir wünschen allen viel Freude beim Lesen und sind gespannt auf eure Kommentare![/tds_note]

Celina Ziebarth

Celina Ziebarth

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