Adventskalender sind seit mehr als 100 Jahren geliebte Begleiter in der Weihnachtszeit – und das schon lange nicht mehr ausschließlich für Kinder. Buchstabenakrobatin Melanie hat bereits das eine oder andere Kalendertürchen geöffnet und Geschichten, Rezepte, Künstlerisches und mehr entdeckt.
Süße Weihnachtszeit
Plätzchen, Glühwein, Lebkuchenmänner (und -frauen) und all die anderen Leckereien sind für mich ein absolutes Muss in der Weihnachtszeit. Doch nicht nur das Naschen macht mir besonders viel Freude, gern nehme ich mir im Dezember die Zeit, all die Köstlichkeiten selber herzustellen. Wem es ebenso geht, kann ich „24 Weihnachtsklassiker. Süße Rezepte für den Advent“ aus dem Hölker Verlag ans Herz legen.
Hierin versammeln sich 24 Rezepte, die den Advent versüßen. Darunter Klassiker wie Bratapfel, Feuerzangenbowle und Stollen sowie einige Besonderheiten wie Maronencreme mit Vanille und Bethmännchen. Fotografien von Frauke Antholz und Illustrationen von Sara Vidal Peiró schmücken die Koch- und Backanleitungen mit Fotos und Bildern, die Hunger und Lust zum Nachmachen wecken und jeden Tag ein bisschen Weihnachtsfreude schenken.
Ein rundum schöner Adventskalender, um sich selber zu verwöhnen, in Erinnerungen an Nachmittage mit zuckergussverklebten Fingern zu schwelgen und Ideen für selbstgemachte Geschenke zu bekommen.
Santa sucks
Nicht alle zählen die Tage bis zum Heiligen Abend voller Vorfreude. Die Gruppe derer, die einen großen Bogen um Weihnachtsmärkte und -feiern sowie das bunte Drumherum macht, ist wahrscheinlich genau so groß wie die der Weihnachtsfans. Franziska Heidenreich und Mila Dierksen haben daher in diesem Jahr einen Adventskalender für alle „Weihnachtsmuffel, Grinches und Lamettaverweigerer“ in petto.
Hinter 24 Türchen versammeln sich Rezepte, Bastelideen, Rätsel und Übungen gegen den Weihnachtsstress. Meinen Geschmack und Humor konnten Heidenreich und Dierksen nicht mit all ihren Vorschlägen treffen – auf garstige Weihnachtspost können wohl die meisten gern verzichten –gut gefallen haben mir hingegen zum Beispiel der Spielbogen für eine etwas andere Variante von „Stadt, Land, Fluss“, Informationen zu Bräuchen andernorts und vor allem die allem übergeordnete Botschaft: Mach dir dein Weihnachten so, wie es dir gefällt und guttut! Denn Weihnachten sollte für uns alle eine Zeit sein, in der wir uns und unseren Lieben etwas Gutes tun, uns die Freiheit nehmen, dem Alltag für einen Moment zu entfliehen und den schönen Dingen des Lebens mehr Platz einzuräumen – ganz gleich, ob diese schönen Dinge mit Glitzerschmuck und Lametta daherkommen oder nicht.
Klassiker-Liebe
Zur Weihnachtszeit suche ich gern Märchen und Geschichten heraus, die mir schon als Kind erzählt oder vorgelesen wurden. Sie passen so wunderbar zu gemütlichen Abenden mit Tee und Plätzchen, zu kurzen Pausen am Nachmittag oder lassen sich noch vor dem Aufstehen am Morgen im Bett lesen.
Das Adventskalenderbuch „Die Schneekönigin“ scheint genau hierfür gemacht. Hinter 24 Ausklappseiten wird das Märchen von Hans Christian Andersen erzählt und mit floralen Illustrationen von Marjolein Bastin stimmungsvoll in Szene gesetzt. Die kleinen Texthäppchen eignen sich besonders gut, um den trubeligen Vorweihnachts-Alltag durch kurze Lesepausen zu entschleunigen – allein oder gemeinsam. In der Kombination mit detailreichen Naturmotiven, die jedem Kalendertürchen ein besonderes Antlitz geben, ist dieses Lesebuch eine schöne Einladung, sich ein weiteres Mal mit Gerda auf die Reise zur Schneekönigin zu begeben. Rezepte, eine Kurzbiografie Andersens und eine zusätzliche Geschichte aus der Feder des Dänen gibt es noch obendrauf.
- 24 Weihnachtsklassiker. Süße Rezepte für den Advent. Hölker Verlag. 2024.
- Ich hasse Weihnachten! Der Adventskalender. Text: Franziska Heidenreich. Illustation: Mila Dierksen. frechverlag. 2024.
- Die Schneekönigin von Hans Christian Andersen. Marjolein Bastin. Coppenrath Verlag. 2024.
Frohe Adventszeit !