Im Comic „Deep me“ von Marc-Antoine Mathieu begleiten wir Adam durch seine Gedanken. Er scheint sich im Wachkoma zu befinden. Geschichtenzeichnerin Celina ist begeistert, wie Matthieu es schafft, diesen Zustand im Comic darzustellen.
Zu Beginn erwacht Adam. Er kann nach und nach Stimmen wahrnehmen, aber weder sehen, noch sich bewegen, noch sprechen. Er spricht zwar in seinen Gedecken, aber diese kann niemand hören. Daher steht Adams Gedankenwelt im Fokus des Comics. Seinem Empfinden nach kommen verschiedene Menschen vorbei: zum Beispiel ein Arzt, eine Putzfrau und eine Frau, die sich Lucy nennt. Adams Gedanken kreisen in seinen Wachphasen um diese Personen und generell um gehörte Eindrücke. Zudem ist da ein spezifisches Bild, das ihm immer wieder, erst schwach und dann stärker ausgeprägt, vor das geistige Auge tritt. Doch was ist das?
Herausragendes Comicdesign
Der Comic besteht größtenteils aus schwarzen Panels mit weißer Schrift und teilweise in Weiß gezeichneten Strukturen. Dabei sind Adams Gedanken in den einzelnen Panels meist in der unteren Textzeile festgalten und das, was er hört, in Sprechblasen geschrieben. „Deep me“ ist so konzipiert, dass die Lesenden sich in Adams Vorstellungen und Wahrnehmungen hineinversetzten können.
Mathieu ordnet dabei die Geschichte in zeitlicher Reihenfolge an, sodass Adams Gedankengänge nachvollziehbar sind. Der Comic endet bei einem ganz bestimmten Moment: einem Aha-Moment sowohl für Adam als auch für die Lesenden.
Durch und durch ein Mathieu-Comic
„Deep me“ ist ein Comic, der sich eher an ein erwachseneres Publikum richtet, auf Grund des Themas und der Pointe am Ende. Mathieu zeigt wieder einmal, welche außergewöhnliche Geschichten sich im Comicformat erzählen lassen. Auch seine Raffinesse bezüglich der Gestaltung des Comics ist prägnant. Solche Comics, wie er sie schafft, gibt es sonst nicht.
Deep me. Marc-Antoine Mathieu. Übersetzung: Hanna Reininger. Reprodukt. 2023.
Ein Beitrag zur Todesstadt. Hier findet ihr alle Beiträge.
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