Charlotte Lynes „Die zwölfte Nacht“ ist ein gelungenes Werk, das sich zwischen geschichtlichen Fakten und kleinen, wertvollen Romanzen und Details bewegt. Ihre Sprache wirkt ein wenig wie aus einer vergangenen Zeit, aber keineswegs kompliziert oder schwer zu lesen. – Von Bücherbändigerin Elisabeth

Umringt von Regalen voller Pergamentrollen, Schriftstücken und Büchern wandert ihr durch den erstaunlichen Stadtteil des Buchprangers. Zum Stöbern und Verweilen laden sie ein, die Plätze und Nischen rund um die wertvollen Stücke, die in liebevoller Arbeit gesammelt wurden. Am Buchpranger seht ihr Texte, die auf ihr Urteil gewartet haben …
Dem Tod von der Schippe gesprungen
Was tun, wenn man eigentlich hätte sterben sollen, und nun plötzlich, dank eines Wunders, doch einfach so nach Hause spazieren kann? Geht man zurück in sein altes Leben? Vor diesem Problem steht die Protagonistin in Amy Reeds neuem Roman „Abschied für immer und nie“. Worteweberin Annika hat den Roman gelesen und lange gebraucht, um sich ein Urteil darüber zu bilden.
Verstaubt war gestern – der Graphic Canon ist da
Dass vermeintlich verstaubte Klassiker der Literatur schon längst im Gewand der Graphic Novel ein neues, breites Publikum gefunden hat, ist mittlerweile bekannt. Jetzt ist bei Galiani die deutsche Ausgabe des „Graphic Canon“ erschienen, die nichts weniger ist als eine verdichtete Zusammenstellung der bekanntesten Werke aus über einhundert Jahren.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen
Passend zur Jahreszeit findet ihr beim Blanvalet Verlag den neuen Roman von Debbie Macomber: „Winterglück“. Worum es da geht und was es mit dem Titel auf sich hat, erzählt euch Romanakrobatin Leona.
„Sieben Heere“ oder: Wie man mit Mordlust die Leselust tötet
Nach „Klingenfieber“ habe ich erneut ein Buch von Tobias O. Meißner auf meinen Rezensionstisch liegen: „Sieben Heere“ ist der neue Titel, dessen Cover beeindruckt und der Buchrückentext opulente Momente verspricht. Leider ist das fast alles, was den Kauf rechtfertigt.
Wo Frauen übers Schreiben schreiben…
…ist die Liebe zu dem vielleicht schönsten, aber auch anstrengendsten aller Berufe auf jeder Seite zu spüren. Edition fünf hat in der Anthologie „Ein Haus mit vielen Zimmern“ die Texte der renommiertesten Schriftstellerinnen aus Deutschland und der Welt zusammengestellt. Buchstaplerin Maike hat dieses Haus betreten.
Ein Abenteuerbuch und Augenschmaus
Ein Blick und es war um mich geschehen. Oder um mein Geld. Je nachdem. Vielleicht auch beides. Aber was hätte ich verpasst, wenn ich mir nicht nachgegeben hätte! – Zeilenschwimmerin Ronja ist mehr als nur glücklich über ihren Bücherfund.
Was geschah auf dem Dach der Welt?
Simmons legt mit „Der Berg“ ein spannend erzähltes Abenteuer vor, das ein wenig Anlauf braucht. Hat man diesen aber überstanden, mag man den Roman nicht mehr aus der Hand legen.
„Nix da mit Konförderdingsbums; wir wollen Westen werden!“
Mit „89/90“ legt Peter Richter einen autobiografischen Wenderoman vor, der die Thematik aus einem anderen Licht beleuchtet. Aus dem Licht eines Fünfzehn- bzw. Sechszehnjährigen. Dieses locker leicht geschriebene Coming of Age-Buch erhielt zu Recht eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis, aber beginnen wir, wie es sich gehört: Vorne!
Leicht verstaubter Anschluss
Die glorreichen Geschichten um Rammar, den Rasenden, und seinen Bruder Balbok sind zu verstaubten Legenden geworden. Orks wurden zu Schachfiguren der vorherrschenden Menschenrasse und verhökern sich selbst als Söldner an den Meistbietenden. Es werden die großen Helden der alten Zeit gebraucht, um die neuen Probleme zu lösen.
Jeder braucht einen Helden
Jeder braucht einen Helden. Das findet zumindest die siebenjährige Elsa, Protagonistin in Fredrik Backmans neuem Roman „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr Leid“. Darin erzählt der schwedische Autor eine lustige und berührende Geschichte, und noch dazu ein wunderschönes Weihnachtsmärchen. Worteweberin Annika war jedenfalls von dieser Märchenstunde begeistert.
Bekanntes Schema mit frischem Elan
Walküren, Amazonen, Spartaner – und das alles zusammengepackt in eine Schule. Ob das mal gut geht. Die Autorin Jennifer Estep hat mit „Frostkuss“, dem ersten Teil ihrer Reihe „Mythos Academy“ den Auftakt einer spannenden Reihe für Jugendliche und junggebliebene Erwachsene verfasst, der durch Witz und Details besticht.
Heilung durch Wohlbefinden
Kann man allein durch den Glauben und mit Hilfe der Natur eine unheilbare Krankheit „bekämpfen“? Der österreichische Schriftsteller Thomas Sautner hat sich dieser Frage für seinen aktuellen Roman „Die Älteste“ angenommen und sie in eine unterhaltsame Geschichte verpackt.
Sergej Lukianenko: Fantasy-Epen mit philosophischem Tiefgang
Eines meiner schönsten Leseerlebnisse war Sergej Lukianenkos „Wächter“-Reihe. Die ersten vier Bücher konnten mich vollkommen begeistern. Die interessante Grundidee, der spannende Plot, die facettenreichen Charaktere mit ihren inneren Zwiespälten – ich war hin und weg…
Unendlichseiendes Mauerblümchen
In Form von Briefen, die stark an ein Tagebuch erinnern, entfaltet sich ein Leben, in dem der Außenseiter Beistand in anderen Außenseitern findet und erste Erfahrungen mit Drogen und – wie könnte es auch anders sein? – der Liebe macht.
Our house: Auerhaus
Birth, school, work, death. Soll das etwa alles sein im Leben? Um sich das Gegenteil zu beweisen, ziehen die fünf jugendlichen Protagonisten aus Bov Bjergs neuem Roman „Auerhaus“ zusammen in eine WG und versuchen dort, das Leben ihres Freundes Frieder zu retten. Wie ihnen das gelingt, hat Worteweberin Annika nachgelesen.
Wie erreicht man es – das bessere Leben?
Ulrich Peltzer ist in der Welt der Literatur kein unbekannter Name: Sein Roman „Teil der Lösung“ war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und zuletzt „Das bessere Leben“ für den Deutschen Buchpreis. Am 29. November liest der Autor im Rahmen der „LiteraTour Nord“ im Literaturcafé Ambiente in Bremen.
Starke Frauen in einer starken Anthologie
Mit dem das Buchcover zierenden Namen George R. R. Martin wird zunächst seine überaus erfolgreiche Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ oder seine zahlreichen Science-Fiction-Romane in Zusammenhang gebracht. Mit diesem Sammelband legt er diesmal als Herausgeber in Zusammenarbeit mit Gardner Dozois eine bunte Mischung an Kurzgeschichten von Autoren unterschiedlichsten Genres vor, die durchaus zu überzeugen weiß.
Ein Spion auf den Spuren von Atlantis
Wie passen Genforschung, der 2. Weltkrieg, eine Geheimorganisation und Atlantis zusammen? A.G. Riddle beweist, dass all das in dem mit Science-Fiction durchsetzten Thriller „Das Atlantis Gen“ Platz hat. Er wirft den Leser richtig gehend mitten in eine atemberaubend schnelle Erzählung zwischen Vergangenheit und Zukunftsvisionen, wissenschaftlichen Fakten und verwirrender Spionage.
Von Tieren und Pflanzen, die von Weisheit erzählen
Leonardo da Vinci ist ein Name, den man mit vielem verbindet. Er ist bekannt und berühmt in der Welt der Kunst. Ein Erfinder, ein Maler, ein Genie. Dass der italienische Künstler allerdings nicht nur Beobachtungen in der Natur aufgeschrieben, verwissenschaftlicht oder für seine Erfindungen verwendet hat, sondern auch seine verträumte und kreative Seite gespeist hat, ist weniger bekannt.
Jeder bastelt sich seinen eigenen Gott
Wer A. Lee Martinez kennt, weiß eigentlich, worauf er sich einstellen kann: auf nichts. Denn bei Martinez wirkt jedes Buch wie das Betreten eines Abenteuerparks, welcher, während man ihn Betritt, im Begriff ist seine Hauptmotive zu wechseln und dabei den anderen Attraktionen einen neuen Anstrich zu verpassen. Genauso verhält es sich auch in dem knapp 400 Seiten starken Roman „Gott im Unglück“.
Eine Reise ums Überleben
Eine einsame, graue und tote Landschaft durchzieht Cormac McCarthys „Die Straße“: Ein Mann und sein Sohn ziehen auf der Suche nach Nahrung und Wärme gen Süden der USA. Die Landschaft ist zerstört und von Ruß und Staub bedeckt.
Die Suche nach dem innersten Wesen
Die Sprache des Buches entspricht der gepflegten Erscheinung der Hauptfigur. Die Entwicklung der Handlung hält einige Überraschungen bereit: so den Tod einer Kollegin im Institut, zu der Antal v. Némethy ein sehr enges Verhältnis hatte, und das fast gleichzeitige Auftauchen einer geheimnisvollen Krankheit.
Zu Hause fremd
Es sind Kurzgeschichten, mit denen der als Flüchtling nach Deutschland gekommene Iraner schildert, wie es ist, in einem Land zu Hause und doch fremd zu sein. Gut pointierte Momentaufnahmen, die auf eine sehr trockene und humorvolle Art von Begegnungen mit Menschen verschiedener Kulturen erzählen.

