Das Mädchen Ticka – Überlebende des Holocaust

von | 31.08.2020 | Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga

Mit „Exodus“ ist beim Klinkhardt & Biermann Verlag eine Graphic Novel erschienen, in der die Künstlerin Esther Shakine erzählt, wie sie den Holocaust als Kind überlebt hat. Sie schildert und visualisiert ihre Erlebnisse, die Geschichtenzeichnerin Celina sehr berührend findet.

Shakine erzählt ihre Geschichte aus Sicht ihres eigenen kleinen Ichs. Sie stellt sich den Lesenden als kleines Mädchen mit Namen Ticka vor. Ihre Familie wird in Ungarn in der NS-Zeit von den Nationalsozialisten als Juden rassistisch verfolgt. Zu Beginn der Graphic Novel verliert Ticka ihre Eltern und muss sich einer großen und schwierigen Reise mit mehreren anderen Flüchtenden stellen. Auf ihrem Weg wird sie mit der Exodus, einem Flüchtlingsschiff, zu vielen Orten gebracht.

Eine etwas andere Art der Graphic Novel

Man könnte sagen, „Exodus“ sei eine Art Mischung aus Graphic Novel und Bilderbuch. Sie enthält nämlich Comicelemente und dennoch Textblöcke. Augenfällig ist, dass die Hintergründe aller Seiten schwarz gehalten sind. Dadurch kommen das Weiß in den Zeichnungen und die weiße Schrift gelungen zur Geltung. Der Zeichenstil, der an Kinderzeichnungen erinnert, wirkt vereinfacht. Dabei bringt Shakine die Gestik und Mimik in den Szenen passend zum Ausdruck.

Traurig und dennoch schön

Durch die dunkle Prämisse, also die dramatische Geschichte und die schwarzen Hintergründe sowie die dennoch belebenden und farbigen Zeichnungen, hat man das Gefühl, ein düsteres Kinderbuch in den Händen zu halten. Diese Mischung macht diese Gaphic Novel so einzigartig und zeigt, dass auch Überlebensgeschichten nicht schwermütig und dennoch lebensnah und leicht verständlich erzählt werden können.

Exodus. Text und Zeichnungen: Esther Shakine. Übersetzung: Martine Passelaigue, Franz Dartmann. Klinkhardt & Biermann. 2020.

 

Bücherstadt Magazin

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