Der Weihnachtosaurus: Dinosaurtastisch!

von | 20.12.2020 | #litadvent, Auditorium, Hörbücher, Specials

Ein Dinosaurierfan war Worteweberin Annika nie – ganz anders als William Trudel, der Protagonist in Tom Fletchers „Der Weihnachtosaurus“. Diese Geschichte, im Hörbuch gelesen von Simon Jäger, ist ein herrlicher Weihnachtsspaß.

Alles beginnt damit, dass William einen Dinosaurier auf seinen Wunschzettel schreibt. Wobei: Eigentlich beginnt alles schon viel, viel früher, als ein Dinosaurierei genau im richtigen Moment ins Wasser fällt. Als es viele Jahrtausende später von den Wichteln des Weihnachtsmanns ausgegraben wird, schlüpft bald ein kleiner Weihnachtosaurus. Nun ist es nur eine Frage der Zeit, bis William und der Weihnachtosaurus zueinander finden. Das aber ist mit vielen Verwicklungen und lustigen Wendungen verbunden.

Tom Fletcher hat in der Übersetzung von Franziska Gehm ein ausgefallenes Kinderbuch geschrieben. Die Kombination zweier beliebter Kinderthemen – Weihnachten und Dinosaurier – klingt im ersten Augenblick unmöglich. Doch zum Glück passen die Inhalte in dieser Geschichte nicht nur gut zusammen, die Mischung dürfte auch für viele junge Leserinnen und Leser ein absolutes Highlight sein.

Ach du liebes Zimtsternchen!

Zugegeben, Dinosaurier haben mich selbst noch nicht einmal als Kind hinter dem Ofen hervorgelockt und auch als Erwachsene habe ich mich nie weiter mit ihnen beschäftigt. So, wie „Der Weihnachtosaurus“ erzählt wird, macht das Buch aber auch Erwachsenen Spaß und hat zumindest mich verzaubert. Der Ton erinnert an klassische Märchen, ganz passend zur Weihnachtszeit. Ein auktorialer Erzähler führt durch Williams Geschichte, kommentiert gewitzt und spricht die Leserinnen und Leser direkt an.

Liebevoll wird dargestellt, wie unterschiedlich die Figuren sprechen: Die Sätze des Weihnachtsmanns sind voll winterlich-weihnachtlichem Wort-Lametta und seine Wichtel sprechen (und singen) nur in Reimen. Im Hörbuch kommt dann noch Simon Jägers wandelbare Stimme hinzu, die jeder Figur eine besondere Note verleiht. So kann man gar nicht anders, als ganz tief in die Geschichte von William abzutauchen.

Zuckersüßer Weihnachtszauber

„Der Weihnachtosaurus“ bietet eine volle Ladung Weihnachtsstimmung. Zugegeben, manchmal schrammt das Buch vielleicht auch knapp am Weihnachtskitsch vorbei: Schneetreiben zu Weihnachten, ein Liebespaar tanzt darin, ein Fiesling wird zum Guten bekehrt … Doch weil die Geschichte das mit viel Spannung und einigen guten Einfällen des Autors ausgleicht, fällt es nicht weiter ins Gewicht.

Die Weihnachtswelt am Nordpol wird sehr detailliert beschrieben. Mit dem Bild, das die meisten Kinder vom Weihnachtsmann und seiner Heimat haben, bricht Fletcher – auch das ein gutes Mittel gegen Kitsch. Auf der Nordpolranch buddeln nämlich die dreifingrigen Bergarbeiterwichtel Geschenke aus dem Schnee, die dort zuvor „ausgesät“ wurden. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen!

Natürlich hat „Der Weihnachtosaurus“ auch viele herzige Momente. Besonders hat mir die Stelle gefallen, an der William begreift, was sein größter Wunsch ist. Mit seinem Rollstuhl hat dieser Wunsch erstaunlich wenig zu tun. Tom Fletcher erzählt eine Geschichte darüber, dass der Glaube Berge versetzen kann, von der Magie der Kindheit und einem ganz besonderen Weihnachtsfest. „Der Weihnachtosaurus“ ist ein Kinderbuch, das man guten Gewissens zu Weihnachten verschenken kann, denn beim Vorlesen – oder vorgelesen Bekommen – kann man auch als älterer Mensch viel Spaß haben.

Der Weihnachtosaurus. Tom Fletcher. Übersetzung: Franziska Gehm. Gelesen von Simon Jäger. Der Audio Verlag. 2017.

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