„Wenn es keine Millionäre gäbe, müssten sie erfunden werden.“ Mit diesem Satz beginnt der 1955 erschienene schwarzweiß Film „Drei Männer im Schnee“, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Erich Kästner. Eine herrlich witzige Komödie für die ganze Familie!
Der Millionär, der hat drei Kinder, und das sind: Ruhm, Macht und Ehre. Allerdings ist Geheimrat und Millionär Schlüter da etwas anders gestrickt. Vielmehr als Ruhm und Macht will er als Mensch akzeptiert werden wie jeder andere, unabhängig von seinem Geld und Einfluss. Dies beschließt er auszutesten: Als er unter einem anderen Namen an einem Preisausschreiben bei seiner eigenen Firma teilnimmt, gewinnt er einen zehntägigen Aufenthalt im Grandhotel in den Alpen. Er verkleidet sich als armer Mann und tritt in Begleitung seines Dieners Johann die Reise an. Allerdings darf dieser sich nicht als sein Diener zu erkennen geben, was so manche komische Situation garantiert.
Seine Tochter, die die ganze Unternehmung skeptisch betrachtet, will ihren Vater nicht schutzlos ziehen lassen. Noch bevor er im Hotel eintrifft, informiert sie die Rezeption über seine Ankunft, schafft es aber nicht mehr, seinen Namen zu nennen. Darauf wird Dr. Fritz Hagedorn, ein arbeitsloser Werbefachmann und Gewinner des ersten Preises, fälschlicherweise als Millionär angesehen. Dem richtigen Millionär jedoch wird mit herablassender Haltung begegnet, bedingt durch die Kleidung, die er trägt. Die beiden begegnen sich und lösen eine Kette von Ereignissen aus, bei denen man immer wieder herzhaft lachen muss.
Es ist nicht nur die Kritik am Vorurteil Reichen und Armen gegenüber, die diesen Film so sehenswert macht – hier wird mit Paul Dahlke, Günther Lüders und Claus Biederstaedt in den Hauptrollen jene Schauspielkunst geboten, die zwischen theatralisch und authentisch wechselt und sich scheinbar selbst nicht ernst nimmt. Im Vergleich zu modernen Filmen mag dieser schwarzweiß Film fremd erscheinen: Detailaufnahmen werden sich hier nur selten finden, vielmehr wird das Bild durch die Gesamtsituation einer Szene bestimmt. Das große Ganze findet damit weitaus mehr Beachtung als das Detail: es geht weniger um den einzelnen Schauspieler als um die Rolle, die er spielt und welche Bedeutung sie in der Gesamtaufnahme hat. Untermalt wird diese herrlich witzige Komödie mit Slapstick Musik.
Was unsere Partner, die Feuilletöne, vom Buch halten, erfahrt ihr morgen (30.05.15) ab 11 Uhr auf www.feuilletoene.de/live. Zeitgleich besteht die Möglichkeit, sich im Webchat anzumelden und mitzudiskutieren!
Zeichensetzerin Alexa
Drei Männer im Schnee; Drehbuch: Erich Kästner; Regie: Kurt Hoffmann, Alfred Solm (Assistenz); FSK: 0; Verleih: Universum Film, Österreich, 1955. Spieldauer: 90 Min.
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