In Büchern sind nicht immer nur Buchstaben und Sätze – das wissen wir alle seitdem wir im Kindesalter Bilderbücher sahen und anfassten. Doch nicht nur für Kinder werden Bilder zu Büchern gebunden, denn GraphikNovellen sprechen oft eher Erwachsene an. Es handelt sich hierbei nicht etwa um Comics und Mangas, sondern um Geschichten, die der Autor ganz ohne Sätze zu erzählen vermag. Heute stellen wir euch anlässlich der Mottowoche „Kunst“ die GrafikNovelle „Ein Neues Land“ von Shaun Tan vor.
„Ein Neues Land“
Das großformatige Buch liegt angenehm in der Hand, das Cover lässt sich angenehm erfühlen und ist in warmem bräunlichem Farbton gehalten. Auf den Innenseiten des Buchdeckels blickt dem Leser eine Vielzahl an Portraitierten entgegen. Die Zeichnungen erinnern an Passfotos und vermitteln sogleich den Eindruck, dass es Menschen sind, die ungeheure Abenteuer erlebt haben. Es wirkt, als wolle jedes einzelne Gesicht eine Geschichte erzählen…
Es sind Emigranten und „Ein Neues Land“ erzählt hauptsächlich nur eine dieser Geschichten – die eines jungen Vaters, der die bedrohte Familie in der tristen Heimat verlässt und in einer vollkommen fremden Welt landet. Nachdem er zunächst von den ungewohnten Eindrücken überwältigt wird, beginnt für ihn ein spannender neuer Lebensabschnitt.
Die Handlung berührt den Leser und ruft Emotionen der Trauer, der Furcht, aber auch des Mitgefühls und der Sympathie hervor. Shaun Tan schafft es in „Ein Neues Land“, mit detailreichen Illustrationen zu verzaubern und die beeindruckenden Erlebnisse einer Ein- bzw. Ausreise glaubhaft und realistisch darzustellen – eine Erfahrung, die jedem Bücherstädter wärmstens ans Herz gelegt wird!
Kurzinfo Shaun Tan
… ist ein zeitgenössischer Illustrator und Schriftsteller aus Australien, der mit seinen detaillierten und fantasievollen GraphikNovellen die Leser in berauschende Welten versetzt und somit bereits weltweit Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter Anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Ein weiteres Beispiel seines Schaffens ist „Die Fundsache“, zu dem es auch einen Animationsfilm gibt.
Aaron
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Comicsprachlich revolutionär, stilistisch reizvoll und inhaltlich berührend. Klassiker.