Ein sehenswerter Film für die Feiertage: Carol

von | 16.12.2015 | Filme, Filmtheater

New York der 50er: Die angehende Fotografin Therese Belivet (Rooney Mara) arbeitet in einer Spielzeugabteilung, als Carol Aird (Cate Blanchett) in ihr Leben tritt. Ein Blick, ein schüchternes Verkaufsgespräch, ein vergessenes Paar Handschuhe. Es braucht nicht viel, um die schönste Liebesgeschichte des Jahres zu beginnen, wie „Carol“ bereits von vielen betitelt wird.

CarolUnter der Regie von Todd Haynes folgen wir den beiden Frauen, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnten. Carol, wohlhabend und in Scheidung lebend, die um das Sorgerecht für ihre Tochter kämpft, und Therese, die sich selbst erst finden muss, sowohl in der Job- als auch ihrer eigenen Gefühlswelt.
Weitere Aufeinandertreffen folgen, bis Carol Therese auf einen Roadtrip einlädt, einerseits um dem Scheidungsdrama und der Abwesenheit ihrer Tochter zu entkommen, andererseits um Weihnachten und Neujahr mit Therese zu verbringen. Emotional und physisch kommen Therese und Carol sich mit jedem
gefahrenen Kilometer näher. Bis das Glück der beiden durch einen angeheuerten Privatdetektiv unterbrochen wird, der für Carols Noch-Ehemann Beweise sammelt, um Carol sämtlichen Umgang mit ihrer Tochter zu entziehen. Carol bricht daraufhin nicht nur den Roadtrip, sondern auch jeglichen Kontakt mit Therese ab.
Ob die beiden erneut zueinander finden können und wie die Geschichte ausgeht, solltet ihr euch selbst ansehen, sobald der Film bundesweit ab dem 17. Dezember in diversen Kinos gespielt wird.

„Carol“ überzeugt durch einen wundervoll komponierten Soundtrack, der nicht nur die Szenen untermalt, sondern uns in die Atmosphäre der 50er Jahre hereinzieht. Das Spiel mit Fotografien, Spiegelungen und emotionsgeladenen Blicken lässt uns mit den Charakteren mitfühlen. Anders als in der Buchvorlage von Patricia Highsmith (The Price of Salt – 1952) erlangen wir Einblick in beide Perspektiven, anstatt nur Thereses, welches der gesamten Geschichte eine unglaubliche emotionale Tiefe verleiht, die vor allem von der Chemie zwischen Blanchett und Mara getragen wird.
„Carol“ ist neben den vielfältigen Blockbustern, die derzeit in den Kinos laufen, eine ruhige Melodie zwischen lauten Explosionen und ein sehenswerter Film für die Feiertage.

Sinja

Carol. Regie: Todd Haynes. 2015. Kinostart Deutschland: 17.12.2015.

Bücherstadt Magazin

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