Ein Spion auf den Spuren von Atlantis

von | 25.11.2015 | Belletristik, Buchpranger

Wie passen Genforschung, der 2. Weltkrieg, eine Geheimorganisation und Atlantis zusammen? A.G. Riddle beweist, dass all das in dem mit Science-Fiction durchsetzten Thriller „Das Atlantis Gen“ Platz hat. Er wirft den Leser richtig gehend mitten in eine atemberaubend schnelle Erzählung zwischen Vergangenheit und Zukunftsvisionen, wissenschaftlichen Fakten und verwirrender Spionage. – Von Bücherbändigerin Elisabeth

Die Geheimorganisation Clocktower wird angegriffen. Die Flucht scheint aussichtslos und dennoch schafft es David Vale, der auch den 11. September in New York wie durch ein Wunder überlebt hat, zu fliehen. Er kommt Immari auf die Schliche. Die feindliche Organisation hat ein verheerendes Ziel: Eine Apokalypse auszulösen, die die Menschheit bis auf wenige Auserwählte auszulöschen versucht.

Als David auf die Wissenschaftlerin Kate Warner trifft, wird klar, was Immari vorhat. Vor 70.000 Jahren war der Homo Sapiens kurz vor dem Aussterben. Durch einen genetischen Sprung konnte er sich allerdings an die Spitze setzen und überlebte. Schuld war das Atlantis-Gen, ein Vermächtnis des sagenumwobenen Volkes von Atlantis. Nun da Immari in Aktion tritt, ein riesiges Schiff in der Antarktis gefunden wird und eine Seuche zu grassieren beginnt, müssen der Spion und die Wissenschaftlerin mehr denn je um ihr Überleben kämpfen, sowohl um das eigene als auch das der Menschheit. Dabei rutschen sie in ein verworrenes Netz aus Lügen und unglaublicher Fakten, die ihren Ursprung lange vor ihrer eigenen Zeit hatten. Scheinbar…

A.G. Riddle schafft es, den Leser mit der ersten Seite direkt mitten in die Geschichte zu ziehen. Es beginnt mit dem Angriff der Geheimorganisation. Einer Einleitung bedarf es nicht. Es werden keine überflüssigen Worte geschrieben. Erklärungen sind so in den Text eingewoben, dass nichts unbeantwortet bleibt. Die Handlung und der Spannungsbogen reißen niemals ab.

Durch die kurzen Kapitel und die schnellen Ortswechsel, da mehrere Parteien gleichzeitig in Aktion treten und die Ereignisse sich ständig überschlagen, bleibt dem Leser nichts anderes übrig als weiter und weiter zu lesen. Auch wenn die Geschichte gegen Ende hin recht verworren und mitunter sehr fiktional wird, tut dies der Erzähl-Qualität des Autors keinen Abbruch. Charaktere, die klar definiert sind und genug Tiefe haben, um sich damit zu identifizieren, aber niemals in langen Gedankenreden versinken. Eine eindeutige Empfehlung für jeden, der spannende Action, gewürzt mit wissenschaftlichen Fakten und einen Schuss von Zukunftsvisionen und Science-Fiction liebt.

Das Atlantis-Gen. A.G. Riddle. Übersetzung: Marcel Häußler. Heyne. 2015.

 

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