Ein totgeglaubter Freund und gefallene Engel

von | 19.06.2021 | #BKtastisch, Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga, Specials

In „Hellblazer 1 – Gefallene Engel“ von Autor Tom Taylor, mit Zeichnungen von Darick Robertson und Kolorierungen von Diego Rodriguez, wird auf die Anfänge des englischen Okkultisten und Dämonenjägers John Constantine zurückgeblickt. Geschichtenzeichnerin Celina hat sich diesen Comic angeschaut.

Zu Beginn des Comics wird die Geburtsszene von John Constantine dargestellt. In dieser erzählt der Protagonist selbst, dass er bereits schuldig geboren wurde, da seine Mutter kurz danach verstorben ist, anscheinend auf mysteriöse Weise.

Danach wird ein Sprung in Constantines Jugendzeit unternommen. Er selbst sowie der Junge Billy Henderson und das Mädchen Aisha Bukhari treffen sich an einem Fluss. John will seine „Freunde“ beeindrucken und trifft Vorkehrungen, um einen Zauberspruch aus einem Buch zu sprechen, der das Tor zur Hölle öffnen soll. Erst passiert nichts, doch dann wird es schrecklich.

Darauf folgt erneut ein Zeitsprung, dieses Mal ins Jetzt. In der folgenden Szene wird die erwachsene Aisha Bukhari, nun als Polizistin, mit ihrem Partner gezeigt, die den ersten gefallenen Engel, beziehungsweise einen aufgespießten nackten Mann mit Engelsflügeln, finden. Kurz darauf taucht John Constantine auf. Er und Aischa sehen sich zum ersten Mal seit Jahren wieder. Nach einem gemeinsamen Trinkgelage finden sie schon bald einen zweiten gefallenen Engel. Was hat es mit diesen auf sich? Und was ist mit dem toten Billy Henderson, der wieder in Erscheinung tritt?

Back to the Roots

Die Comicfigur John Constantine erschien erstmalig 1985 und wurde von Allen Moore erfunden. Legendär schloss sich daran in den 1990iger Jahren die Solo-Comicserie „Hellblazer“, im Original auf Englisch von Autor Garth Ennis unter dem Label Vertigo an. Danach folgten viele weitere Adaptionen, die zum Beispiel viel actionreicher waren. „Hellblazer 1 – Gefallene Engel“ scheint wieder mehr auf die Anfänge zurückgehen zu wollen. Es soll wieder mehr ein Erwachsenencomic sein, weswegen der Comic in den USA unter dem von DC Comics neu hervorgerufenen Black Label erschienen ist. Ab 1993 war Vertigo solch ein Label für Erwachsene, wo auch Themen wie Drogensucht und Sexualität angesprochen wurden. Ab 2020 wurde diese Marke eingestellt und im gleichen Jahr der Imprint Black Label ins Leben gerufen.

Kann sich das sehen lassen?

Der erste Comic der neuen dreiteiligen Reihe beginnt, eine spannende Geschichte zu erzählen. Es ist ein im Hardcover erschienener Comic mit 52 Seiten im Großformat (Maße ca. 25 x 32 cm) und kostet auf Deutsch bei Panini 13 Euro. Allerdings bekommen die Lesenden nur den Anfang einer Geschichte geboten und gerade, wenn man drin ist, endet schon der erste Comic. Ich denke, es wäre besser gewesen, die Comics gesammelt in einem Band zu veröffentlichen. Ebenso hätte das für DC Comics ungewöhnliche Großformat nicht sein müssen. Teilweise erscheinen einige Leerräume unausgefüllt und auch die Bilder bräuchten nicht unbedingt diese Größe. Darüber hinaus wirken die Zeichnungen, im Vergleich zu früheren Adaptionen, nicht so gelungen. Unter anderem erscheinen die Geschichtszüge der Figuren teils verzerrt.

Wer sich für die neue „Hellblazer“-Serie interessiert, dem sei gesagt, dass es wahrscheinlich besser ist zu warten, bis alle drei Teile erschienen sind, um dann die ganze Geschichte zu erfahren.

Hellblazer 1 – Gefallene Engel. Tom Taylor. Zeichnungen: Darick Robertson. Farben: Diego Rodriguez. Übersetzung: Bernd Kronsbein. Panini. 2021.

[ads_color_box color_background=“#e6dfdf“ color_text=“#444″]Weitere dazu interessante Rezensionen: zum Comic „Constantine – The Hellblazer: Abwärts!“ und im Uni-Special – 08/2015 vom Bücherstadt Kurier auf Seite 18-19 zur Constantine-Fernsehserie und zum Comic „Constantine – Bd. 2: Zauberer und andere Scharlatane“.[/ads_color_box]

[tds_note]Ein Beitrag zum Special #BKtastisch. Hier findet ihr alle Beiträge.[/tds_note]
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