Nach einem Schiffsbruch wacht Lemuel Gulliver an einem Strand in einem unbekannten Land, gefesselt von winzigen Menschen, den Lilliputanern, auf. Von diesen wird er in das Innere des Landes gebracht. Das ganze Volk von Lilliput ist durch Gullivers Größe erstaunt und er muss zuerst dem Kaiser gezeigt und vorgestellt werden. Die Majestät hält eine Ratsversammlung, um zu überlegen, was mit Gulliver geschehen soll. Doch innerhalb kürzester Zeit sehen die Liliputaner in Gulliver einen „großen“ Freund.
Das Originalwerk wurde schon unzählige Male neu erzählt, verkürzt und neu verlegt. Bei dieser Ausgabe handelt es sich um ein Kinderbuch zum Vorlesen, das zwei von vier originalen Geschichten – „Die Reise nach Lilliput“ und „Die Reise nach Brobdingnag“ – aufgreift und in verkürzter, vereinfachter Sprache den Kindern klassische Literatur näher bringt. Im Vergleich zur Originalausgabe wird Gullivers Geschichte nicht mehr in der Ich-Form erzählt. Zahlreiche Illustrationen helfen den Kindern, sich intensiver mit dem Inhalt auseinanderzusetzen und regen Ihre Fantasie an. Jedoch wird die Mimik der abgebildeten Menschen etwas ungewohnt dargestellt.
„Gullivers Reisen“ bringt den Leser dazu, Lüge und Heuchelei zu erkennen, das Böse zu verachten, um Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen und die Wahrheit zu lieben. Nach seinen Reisen verändert sich Gulliver und fängt an zu verstehen, dass die wahre Größe von innen kommt. Vielen Erwachsenen fällt dies schwer, aber vielleicht schaffen es die Kinder? Für Leser ab 7 zum Einstieg in die klassische Literatur mit der Aussicht, dass sie später zum geistreichen Originalwerk greifen, durchaus empfehlenswert.
Tanja
Gullivers Reisen. Jonathan Swift. Arena-Verlag. 2007.
Eine weitere Rezension zu einer anderen Version von „Gullivers Reisen“ findet ihr in der 14. Ausgabe.
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