Passend zum Weltspieltag am 28. Mai haben Satzhüterin Pia, Zeichensetzerin Alexa und Wortspieler Nico für euch einige analoge und digitale Spieletipps zusammengestellt, mit denen ihr garantiert ganze Nächte durchspielen könnt.
„MicroMacro: Crime City“
Ein wuseliges Bild erwartet diejenigen, die sich nach Crime City begeben: „MicroMacro: Crime City“ ist ein ungewöhnliches Spiel – der Spielplan ist nämlich ein riesiges Wimmelbild! In der Verbrecherstadt gibt es jede Menge Kriminalfälle, die es zu lösen gilt, wobei sich die Hinweise irgendwo auf dem über einen m²-großen Faltplan verbergen. Hier sind gute und aufmerksame Augen gefragt.
Die kleinen Figuren inmitten der Stadt haben alle auf ihre Art und Weise so viel Wiedererkennungswert, dass es mitunter sogar leicht fällt, den Weg von Täter und Opfer nachzuverfolgen und Stück für Stück den Fall zu lösen. Charmant ist das Spiel vor allem durch das enthusiastische Miteinander beim Spielen und Kombinieren, Motive ermitteln oder Beweise finden. Insgesamt gibt es 16 teils knifflige Fälle zu lösen. Eine*r von den Mitspielenden übernimmt die Rolle des Kommissars und liest die Fallkarten vor, die einige Eckpunkte des Falls begleiten – aber immer erst dann, wenn man den nächsten Hinweis selbst entdeckt hat.
Das kooperative Spiel eignet sich perfekt für lustige Abende mit Freund*innen – ob einfach so mal zwischendurch oder auch als Unterhaltung an langen Silvesterabendenden. Und wenn man alles durchgespielt hat, darf das Spiel weiterwandern, denn der Wiederspielwert ist eher gering. (sp)
„Diablo 3“
Es gab eine Zeit in meiner Videospiel-Laufbahn, in der ich dachte, ich würde aus zeitlichen Gründen nie wieder digitale Spiele spielen – bis ich mit „Diablo 3“ in Berührung kam. Nur kurz antesten, meinte mein Mann. Er wolle mir das Spiel nur zeigen. Und zackbumm, hat mich die Spielwelt mitsamt ihrer magischen, düsteren Atmosphäre verschlungen. Monster metzeln, immer stärker werden, unterwegs coole Items finden – so wie es sich für ein richtig gutes Action-RPG gehört. Ich eile als Barbar, Zauberer, Dämonenjäger, Mönch oder Hexendoktor von Kapitel zu Kapitel, um das Böse zu besiegen. Denn in der Stadt Tristam sei ein Stern eingeschlagen, was nur bedeuten kann, dass das Böse wiedergeboren wurde und die Endzeit angebrochen ist. Ich muss also die Welt retten, was mir im Couch-Koop noch sehr viel mehr Spaß macht.
„Diablo 3“ hat auf jeden Fall Suchtpotenzial: Es zieht mich immer wieder in diese Welt, ich vergesse die Zeit, die Nacht zieht vorüber, die zweite, die dritte. Aber irgendwann ist auch das spannendste Spiel zu Ende. Leider. Wenn ich so darüber nachdenke, wird es mal wieder Zeit, „Diablo 3“ anzuwerfen. (za)
„Dorfromantik – Das Brettspiel“ und „Dorfromantik – Das Duell“ (analog)
„Dorfromantik – Das Brettspiel“ war nicht umsonst das „Spiel des Jahres 2023“: Es ist entschleunigend, belohnend, simpel, aber definitiv nicht langweilig. Das Plättchenlegespiel kann in der Grundversion alleine oder mit bis zu sechs Personen gespielt werden. Die Variante „Das Duell“ funktioniert nur zu zweit, beziehungsweise zu viert, wenn man das Spiel zweimal hat.
Aber worum geht es denn jetzt eigentlich? In Dorfromantik bildet man aus Dörfern, Wäldern, Feldern, Bahnstrecken und Flüssen eine Landschaft. Dabei gilt es, Aufgaben zu erfüllen und Punkte zu sammeln. Je mehr Punkte man am Ende hat, desto eher kann man sich „hochleveln“. Damit wird die anfänglich überschaubare Aufgabenstellung schnell komplexer, aber nie komplizierter, weil das Spielprinzip immer ziemlich simpel bleibt. Das funktioniert einfach super: Das Spiel überfordert nie, setzt aber viele neue Erfolgsreize, die nach jeder Runde die Lust auf eine weitere Runde wecken – perfekt für lange Spielenächte!
In der Grundversion bauen die ein bis sechs Spieler:innen gemeinsam eine Landschaft, bei „Das Duell“ gestaltet jede mitspielende Person eine eigene, aber beide Parteien haben die gleichen Karten. „Das Duell“ schafft einen ganz neuen Spielspaß, da man in einen freundschaftlichen Wettstreit tritt und sich nicht mehr gemeinsam abspricht, sondern ganz bei sich bleibt – und trotz der gleichen Plättchen schnell sehr unterschiedliche Landschaften legt. Beide Spiele kann ich einfach nur wärmstens empfehlen! (sp)
„Dorfromantik“ (digital)
„Dorfromantik“ klingt als Videospiel erstmal eher langweilig, dahinter verbirgt sich aber ein wirklich charmantes Indie-Game, das vier Studenten entwickelt haben. Das Strategiespiel ist, genau wie seine Brettspiel-Adaption, ausgezeichnet worden – mit dem Deutschen Computerspielpreis 2021. Das Computerspiel gab es zuerst, das Brettspiel wirkt daher etwas „wie aus dem Computer gefallen“, denn schon am PC gab es die Optik eines Brettspieles: Wir legen sechseckige Kärtchen möglichst sinnvoll aneinander, um eine Landschaft wachsen zu lassen.
Dank der Unendlichkeit virtueller Möglichkeiten können wir – theoretisch – unbegrenzt lange spielen, denn beim Erfüllen von Quests schalten wir weitere Plättchen frei. Ein Spiel, das man immer und immer wieder starten kann, auf der Jagd nach dem nächsten Highscore. Geheime Gebiete, die am Bildschirmrand auftauchen, wollen erobert und neue Objekte freigeschaltet werden. Wer keine Lust auf die Punktejagd hat, kann sich im Sandbox-Modus kreativ austoben. Hier werden die Plättchen nicht zufällig ausgewählt, sondern können bewusst und sinnvoll zusammengestellt werden.
Optisch macht das Spiel dabei auch einiges her, die schnell wachsende Welt sieht malerisch aus. Extra Punkte gibt es dafür, dass man das Spiel auch ohne leistungsstarken Gaming-PC sehr gut am durchschnittlichen Laptop spielen kann. (sp & wn)
- MicroMacro – Crimy City. Johannes Sich. Pegasus Spiele / Edition Spielwiese. 1-4 Spielende. 2020. Ab ca. 8 Jahren.
- Diablo 3. Blizzard Entertainment. 2013. Gespielt auf der PS3. Ab 16 Jahren.
- Dorfromantik – Das Brettspiel. Lukas Zach, Michael Palm. Pegasus Spiele. 1-6 Spielende. 2022. Ab 8 Jahren.
- Dorfromantik – Das Duell. Lukas Zach, Michael Palm. Pegasus Spiele. 2 Spielende. 2023. Ab 8 Jahren.
- Dorfromantik. Toukana Interactive. PC/Steam. 2021.
0 Kommentare