Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit
im nahen fernen Deutschland
eine Künstlerin namens Ellis Kaut:
sie schrieb – was, das ist uns bekannt.
Die Geschichte vom kleinen Nepomuk,
dem Kobold, der jeden Unsinn fand,
im Haus von Herrn Eder, der einen Schluck
Schnaps bei Überraschungen nahm zur Hand.
Am 24. September überraschte
der Tod der Ellis Kaut
keiner auf den Pumuckl einen Blick erhaschte
und dem Herrn Eder graut.
Er sucht und sucht in allen Ecken,
doch der schlaue Kobold weiß
wie er sich muss verstecken:
Er verkriecht sich im Sack voll Reis.
Im Körnersack harrt er aus,
ganz bang denkt er an sie
und ob sie ihn hier wieder holt heraus
die liebe Ellis Kaut.
Es ruft der Herr Eder: „Hurra!
Der Pumuckl ist da!“
Da wurde ihm schon bang,
dass er seinen Altenteil
alleine ausharren kann.
Der Pumuckl klagt
und Herr Eder sagt gemächlich:
„Erst einmal einen Schnaps.
Wir sind noch da,
da ist noch nichts für die Katz.“
Elisabeth „Ellis“ Kaut, die geistige Mutter des kleinen rothaarigen Kobolds namens Pumuckl, verstarb am 24. September 2015 nach langer Krankheit in einem Pflegeheim bei München. Ihre Geschichten, vor allem die rund um Herrn Eder und seinen Pumuckl, bringen seit 1962 Generationen von großen und kleinen Kindern Freude ins Haus. Sie erzählen von Schelmenstreichen, Dummheiten, Missgeschicken und davon, was es bedeutet, sich auch einmal Zeit für das Schöne im Leben zu nehmen. Mit ihrer positiven Botschaft und den vielen wunderbaren Reimen bleiben sie ein würdiges Erbe.
Die Medien – seien es nun Fernsehnachrichten, Print- oder Online-Zeitungen – reagierten rasch auf das Ableben der Kinderbuchautorin. Die Nachrichtenlandschaft verändert sich in dieser Hinsicht so schnell wie ein stark bewegtes Meer. Auch wenige Tage später haben sich die tiefen Wasser noch nicht ganz beruhigt. Wir möchten dazu anhalten, Ellis Kaut noch über diesen kurzweiligen Nachrichtensturm hinaus im Gedächtnis zu bewahren und ihrer zu gedenken.
Text: Erika
Illustration: Aaron
Irgendwie habe ich es geschafft, das nicht mitzubekommen. In diesem Jahr verlieren wir zu viele tolle Menschen 🙁
Ja, das stimmt. Dieses Jahr gehen viele bekannte Menschen von uns. Aber wir dürfen nicht vergessen, wen wir noch haben, solange sie da sind.
Und wir dürfen nicht vergessen, was wir von denen haben, die bereits von uns gegangen sind. Nämlich deren Lebenswerke und die bringen uns auch jetzt noch Freude.
Aber ich rufe immerhin „Hurra!“, weil Frau Kaut mir und meiner Kindheit diesen Kobold geschenkt hat. Wäre ohne ihn doch viel langweiliger gewesen…
Das ist wahr, eine positive Sichtweise, RM Beyer!
Mein Enkel und ich rufen „HURRA „,denn Jan liebt den Pumuckl und der Rest der Familie liebt den Meister Eder, seine Werkstatt und sein Zuhause.
Liebe Dorothea, der Pumuckl scheint Generationen zu begeistern. Ich weiß noch, dass ich die Sendung gerne mit meiner Schwester zusammen geschaut habe. Wir hatten diese eine Videokassette und egal wie oft wir sie angesehen haben – wir konnten nie genug davon haben. Liebe Grüße!
Hallo Dorothea und Jan, ja Hurra! Wir (meine Brüder und ich – und zwangsweise damit verbunden auch meine Eltern) haben früher auch immer wieder sämtliche Pumuckl-Hörspielkassetten aus der Bibliothek ausgeliehen und gehört. Zum Glück gibt es heute auch einiges einfach so auf Youtube. Hier eine meiner Lieblingsfolgen mit ca.10-12 Jahren: https://www.youtube.com/watch?v=OgZvy4lONsI
Halt, halt! DAS ist meine Lieblingsfolge: https://www.youtube.com/watch?v=l_qqIxzyms0
Von Minute 2:30 bis 3:14… Diese Pumucklsche Leidenschaft für die vermeintlich einfachen Dinge. Damit „Jawohl, Auf Wiedersaun“!
Vielen Dank Alexa und Aaron für Eure Antworten. Ich bin also doch nicht so allein mit meiner Nostalgie. Wieso hängt man denn sein Herz so sehr an diese nervigen KInder, wie den roten Pumuckl, Pippi Langstrumpf und Michel von Lönneberga. Die kleinen Nervensägen begeistern eine Generation nach der anderen und ich versuche immer noch hinter ihr Geheimnis zu kommen. Es ist nicht nur das Verlangen – zurück zur Kindheit, es ist mehr !Viele Grüße !
Habe jetzt ein bisschen darüber nachgedacht und „das Verlangen zurück zur Kindheit“ scheint mir auch ein wesentlicher Aspekt zu sein. Vielleicht ist es auch die Freiheit, frech zu sein, damit anders und damit bedeutend…?
Hallo Aaron, vielen Dank für Deinen Beitrag zur Kindheit. Ich muß sagen, je älter ich werde, um so mehr verklärt sich die KIndheit. Sie ist wie ein schöner sommiger Sommertag, barfuß mit den Gänsen unterwegs und immer auf der Suche nach etwas Eßbaren.Ein Frühstück bei den Nachbarn, die gerade die Dreschmaschine in der Scheuer hatten, Mittags Schulspeisung und die Kartoffeldämpfmaschine mit heißen Kartoffeln am Abend. Ich und auch meine Kameraden hatten die Freiheit von der Du schreibst. Auf der anderen Seite hatten wir aber auch Verpflichtungen, kleinere Arbeiten und die Mithilfe auf dem Feld zu leisten. Ob ich nun besonders frech war ,kann ich nicht sagen. Beste Grüße Dorothea