„Sie schuf ein Monster“ erzählt die Geschichte einer Gewitternacht vor 200 Jahren, in der Mary Shelley die Idee zu Frankenstein fand. Seitentänzerin Michelle-Denise stand der Autorin in dieser geschichtsträchtigen Nacht zur Seite und spürte einen Schauer über den Rücken laufen.
Im Sommer 1816 treffen sich Mary Shelley und ihre Freunde in der Villa des Dichters Lord Byron am Genfer See. Während draußen das Wetter tobt, animiert Lord Byron seine Gäste zu einem Gruselgeschichtenwettbewerb bei Kerzenschein. Schnell haben die Männer der Runde schaurige Geschichten in petto, doch Mary findet keinen Anfang. Als die Uhr Mitternacht schlägt, überschlagen sich jedoch die Ereignisse und dramatische Erlebnisse spielen sich in den Räumen der düsteren Villa ab, die nachhaltige Folgen haben sollen …
„Sie schuf ein Monster“ ist mehr als nur ein Bilderbuch über die Entstehung einer der bekanntesten Gruselgeschichten der Literaturgeschichte. Im Mittelpunkt dieses Bilderbuchs steht nicht Frankensteins berühmtes Monster, sondern dessen Schöpferin Mary Shelley. Sie lebte in einer Zeit, in der es nicht üblich war, dass Frauen ihre Worte für die Öffentlichkeit niederschrieben. Jedoch inspirierte Marys Mutter ihre Tochter durch ihre eigenen Schriften über Frauenrechte und Demokratie. In Mary wuchs der Wunsch eine Geschichte zu verfassen, die genauso wichtig war wie die eines Mannes.
Die Autorin Lynn Fulton hat sich bei ihrem Bilderbuch an den Erzählungen von Mary Shelley über die Entstehung Frankensteins orientiert und durch Hintergrundinformationen zu Shelleys Mutter ergänzt. Entstanden ist ein spannendes Buch über die Autorin und ihr ebenso berühmtes Monster. Unterstützt durch die größtenteils ganzseitigen Illustrationen aus dunklen Wasserfarben von Felicita Sala, werden die Leserinnen und Leser in eine unheimliche Umgebung versetzt. Ob pechschwarze Raben, Gehirne in einer trüben bläulichen Flüssigkeit oder fahle Gesichter in glänzenden Blitzen – Sala schafft durchgehend eine düstere und angespannte Atmosphäre.
„Sie schuf ein Monster“ ist für alle, die sich ein wenig gruseln wollen, nicht vor düsteren Zeichnungen zurückschrecken und einen Einblick in die besondere Entstehung von Frankenstein erhalten wollen. Wer nach der Lektüre noch mehr über Mary Shelley und Frankenstein erfahren möchte, kann in den Anmerkungen auf der letzten Doppelseite diesbezüglich noch interessante Informationen nachlesen.
Sie schuf ein Monster. Wie Mary Shelley Frankenstein erfand. Lynn Fulton. Übersetzung: Katharina Naumann. Illustrationen: Felicita Sala. von Hacht Verlag. 2022.
Ein Beitrag zum Themenjahr #MonsterBK. Hier findet ihr alle Beiträge.
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