Weihnachten 1913 in Småland

von | 10.12.2021 | #litadvent, Bilderbücher, Buchpranger, Specials

Die Adventszeit hat begonnen und so langsam bereiten sich die Menschen auf das Weihnachtsfest vor. Kinderbuchautorin Astrid Lindgren hat Büchertänzerin Michelle-Denise auf eine verschneite Zeitreise in das Jahr 1913 mitgenommen und mit ihr ein besonderes und persönliches Weihnachtsfest aus Kindertagen verbracht.

Am 23. Dezember schlägt Astrids Vater traditionell den Weihnachtsbaum im Wald. Astrid und ihr großer Bruder Gunnar begleiten ihn nach langer Quengelei, obwohl er eigentlich alleine gehen wollte. Gemeinsam stapfen sie durch den kniehohen Schnee und das 6-jährige Mädchen beginnt, sich im finsteren Wald zu fürchten, als sie Papa und Gunnar plötzlich aus den Augen verliert …

Dieses Weihnachten scheint alles schief zu laufen und gar nicht schön zu werden. Erst die Sache mit dem Weihnachtsbaum und dann die unordentliche Küche, in der alles drunter und drüber geht. Wie soll bis morgen alles festlich sein?

Lindgren gibt in ihrem Buch „Wie wir in Småland Weihnachten feierten“ intime Einblicke in vier besondere Tage in ihrem Leben. Sie zeigt uns durch ihre Sicht als Kind, wie sie die Vorbereitung aufs Fest und die Weihnachtsfeiertage wahrgenommen hat. Ob die Aufregung vor dem Heiligen Abend, der Besuch der Christvesper, der 2. Weihnachtstag bei den Verwandten oder die Geschenke – es war mir ein Leichtes, mich in die kleine Astrid und ihre Gefühlswelt hineinzuversetzen. Obwohl in diesem Buch ein Weihnachtsfest aus dem Jahr 1913 erzählt wird, ist es für mein Empfinden zeitlos. Viele Szenen haben mich an meine eigenen weihnachtlichen Kindheitserinnerungen erinnert, mit hohem Schnee und leuchtenden Lichtern überall. Die gemeinsamen Erlebnisse und die Zeit mit der Familie sowie wenige, aber ganz besondere Geschenke mit Bedeutung machen dieses Fest immerwährend.

Mit verschneiten Landschaften und wohlig-warm wirkenden Wohnräumen in Braun- und Rottönen hat die Illustratorin Cecilia Heikkilä die Geschichte von Astrid Lindgren gekonnt eingefangen und bebildert. Auch wenn es im Winter nicht allzu hell am Himmel ist, wird mit anderen Lichtquellen Wärme in die Zeichnungen gezaubert, die die Leserinnen und Leser zudem nostalgisch stimmen. Ob echte Kerzen am Weihnachtsbaum oder Öllampen, durch diese besonderen Details wird man beim Betrachten direkt in das Jahr 1913 zurückversetzt. Bereits das Cover hat mich ein wenig an die Verfilmung des Weihnachtsfestes von Lindgrens Protagonist Michel aus Lönneberga erinnert. Das Haus der Familie Lindgren hat sowohl von außen als auch von innen große Ähnlichkeit mit dem Katthulthof von Michels Familie. Aber auch die die abgebildeten Szenen auf dem Hof und in der Natur haben mich gedanklich nach Lönneberga abschweifen lassen.

Das Zusammenspiel aus Erzählung und Bildern schafft bei den großen und kleinen Leserinnen und Lesern Vorfreude auf die besinnliche Zeit des Jahres. Lindgrens Werk „Wie wir in Småland Weihnachten feierten“ ist ein zeitloser Klassiker, den man jedes Jahr aufs Neue genießen und erleben kann.

Wie wir in Småland Weihnachten feierten. Astrid Lindgren. Illustrationen: Cecilia Heikkliä. Übersetzung: Anna-Liese Kornitzky. Verlag Friedrich Oetinger. 2021.

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Michelle-Denise Oerding

Michelle-Denise Oerding

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