Nach „Schatten über Ulldart“, die „Zwergen“-Tetralogie, „Ritus“ und eine Reihe an weiteren Büchern, mit denen man eine alte Seemannskiste hätte füllen können, ist Markus Heitz kein Unbekannter im Genre Fantasy. Zu seinen neuesten Büchern gehören die „Legenden der Albae“.

Umringt von Regalen voller Pergamentrollen, Schriftstücken und Büchern wandert ihr durch den erstaunlichen Stadtteil des Buchprangers. Zum Stöbern und Verweilen laden sie ein, die Plätze und Nischen rund um die wertvollen Stücke, die in liebevoller Arbeit gesammelt wurden. Am Buchpranger seht ihr Texte, die auf ihr Urteil gewartet haben …
Fantasie oder Realität?
Manchmal findet man in den Irrgängen der Bibliothek das eine oder andere Buch, welches man in der Öffentlichkeit nie erblickt hätte. „Meierhoffs Verschwörung“ von Luis Fernando Verissimo ist so ein Buch. In einer dunklen Ecke, in der die Schatten tiefer fallen als sonst irgendwo, stand es so dick eingestaubt herum, dass ich nicht wagte, es herauszunehmen…
Flach, aber actiongeladen
„Königsschwur“, der erste Teil der Königs-Romane von Joe Abercrombie, zeigt einen Helden mit Fehlern in einer Welt, in der harte Zeiten herrschen. Wörterschmied Diungo hat sich das Werk mal genauer angesehen.
„Die Liebe sucht man sich nicht aus, mein Herz.“
Wie viel liebt man in einem Leben? Oder besser gesagt: Wie viele? Kurz zusammengefasst ist es vielleicht diese Frage, der Monique Schwitter in ihrem Roman „Eins im Andern“ nachgeht. Ein Roman, der auf der diesjährigen Shortlist des Deutschen Buchpreises gelandet ist. Zu Recht? Worteweberin Annika hat nachgelesen.
Bissig, ohne Spuren zu hinterlassen
Mit „Wie ihr wollt“ hat es ein ungewöhnlicher historischer Roman von Inger-Maria Mahlke auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft, der aber leider trotz Lautstärke und Bissigkeit nicht wirklich nachhallt.
Oh, Kaffee!
Oh, Kaffee, du göttliches Getränk! Mit deinen Aromen verzauberst du die ganze Welt. Nur zu verständlich. Auch ich gehöre zu denjenigen, die den Tag nicht ohne eine Tasse Kaffee beginnen wollen. Kein Wunder also, dass Diego Galdinos „Der erste Kaffee am Morgen“ meine Aufmerksamkeit weckte.
Die Würde der Verstorbenen
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Selbst im Tod. Kai Weyland erzählt in „Applaus für Bronikowski“ gefühlvoll von Leben und Tod, der Macht der Wörter und davon wie wichtig es ist, nicht die Phantasie zu verlieren.
Der Liebende von Abschweifungen
Eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis weckt gewisse Erwartungen: wundervolle Sprache, eine bewegende, grandios erzählte Handlung, gut vermittelte philosophische Erkenntnisse über Leben, Tod und allem, was dazwischen liegt. Vielleicht hat Zeilenschwimmerin Ronja das Falsche erwartet. „Die Liebenden von Mantua“ wird dem nämlich nicht gerecht.
Brauchtum und der Wandel der Zeit
Ein Land, das noch in seiner Tradition verhaftet ist, aber nach Neuerungen strebt, ist im Umbruch. Was aber, wenn der Umbruch herbei geführt wird, wenn dies gar nicht erwünscht ist? Galsan Tschinag, der Autor von „Gold und Staub“, entführt den Leser mit bildgewaltigen und intensiv-persönlichen Worten ins Herz der Mongolei.
Solide Fantasy mit schalem Beigeschmack
In „Klingenfieber“, aus der Feder von Tobias O. Meißner, dreht sich alles um Erenis. Sie zieht von Dorf zu Dorf, um sich dort mit den Stärksten der jeweiligen Ortschaft zu messen. So kommt auch der junge Stenrei in den Genuss, Erenis kennenzulernen…
Wer verrät wen?
Die Geschichte um die Greatcoats wird fortgesetzt: Mit „Hochverrat“ schließt Sebastian de Castell an das vorige Werk „Blutrecht“ an. Hauptfigur ist wieder der Greatcoat Falcio val Mond, der von seinen getreuen Freunden begleitet wird.
Eine verrückte Reise durch die USA
Der Film „Margos Spuren“, im Original „Paper Towns“, erschien Ende Juli in den USA und läuft nun auch in Deutschland erfolgreich. Bücherstädterin Annika hat sich mit Buch und Film auf eine verrückte Reise durch die USA und das Leben gemacht.
Die Vorstellung von Glück
Schlägt man „Wie ich mir das Glück vorstelle“ auf, stellt man sich als Leser unwillkürlich selbst die Frage: Wie stelle ich mir das Glück vor? Martin Kordić verweigert die Antwort auf diese Frage und überlässt es der eigenen Fantasie.
„Spielst du auf deinem Spielplatz?“
Ich gebe zu, anfangs sehr skeptisch gewesen zu sein, nicht zuletzt wegen des Untertitels „Eine inspirierende Reise zum eigenen Selbst“. Aber ein Blick ins Buch gab mir das Gefühl, dass es sich hierbei um eine kurzweilige Urlaubslektüre handeln könnte.
Sprachliche Skizzen
Scheuermanns Stil ist – wie der Titel bereits andeutet – vergleichbar mit skizzenhaften Eindrücken, Gefühlen, Darstellungen. Die Autorin zeigt damit, dass Details nicht zwingend notwendig sind, um durch Sprache Bilder erzeugen zu können.
Ära der Informationsflut
Mit Ben Peeks Auftakt zu „Die Ära der Götter“ liegt mir zum ersten Mal bewusst ein Buch eines australischen Autors auf dem Gemüt. Interessant liest sich der Buchrücken über tote Götter, Kriege und allem anderen, was in einem Fantasyroman nicht fehlen darf. Leider trifft es nicht ganz, was man sich erhofft.
Abgestaubt
Ein Gedicht muss nicht lang sein, es muss sich auch nicht reimen. Überhaupt muss es gar nichts. Dass Lyrik in ihrer Darstellungsweise sehr frei und locker sein kann, zeigen uns viele Lyriker der Gegenwart. So auch Klaus Merz in seinem Gedichtband „Aus dem Staub“.
Schriftstellern sollte man aus dem Weg gehen
„Diebe und Vampire“ erzählt die Geschichte einer Frau, die Schriftstellerin werden möchte, aber an ihrer Fähigkeit dazu zweifelt. Auf der Suche nach sich selbst trifft sie in Mexiko „ihre Meisterin“, eine erfolgreiche Schriftstellerin aus den USA. Die Wahl dieses Vorbilds macht Meisterin und Schülerin am Ende ähnlicher als beide gewollt hatten.
„…und einer wird auf der Insel sterben.“
„…und einer wird auf der Insel sterben.“ So steht es im Klappentext des ersten deutschsprachigen Romans vom (ursprünglich) nordirischen Autor Killen McNeill. Aber was ist mit den anderen drei Protagonisten, der einstigen Vierer-Clique?
Fünf Jahrhunderte. Zwei Geschlechter. Ein Leben.
Mit „Orlando“ ist Virgina Woolfs Klassiker aus dem Jahr 1928 bei Insel als Neuübersetzung im handlichen Taschenbuch-Format erschienen. Dabei erweist sich die Geschichte um den Adligen, der im Laufe seines fast vierhundertjährigen Lebens vom Mann zur Frau wird, als sehr modern.
Das Leben leben
Einen Moment innehalten, dem schnelllebigen Alltag entfliehen, mal nicht erreichbar sein – dieses Gefühl vermittelt Christian Haller in seinem Werk „Die Stecknadeln des Herrn Nabokov“. Hier widmet sich der Autor den scheinbar Unscheinbaren Dingen des Lebens, zwischen Modernisierung und Natur.
Bröckelnde Fassaden
Mit „Hotel Alpha“ ist im Heyne Verlag ein kurzweiliger Roman erschienen, der zwischen dem Prunk und den schmutzigen Fassaden eines Luxushotels vermittelt. Der Spagat zwischen traditionell und modern gelingt Mark Watson auch mit dem Konzept des Buches, dass ein „normales“ Buch mit online veröffentlichten Stories ergänzt werden soll.
Wenn Paragraphen persönlich werden
Ian McEwan schafft ein ungewöhnliches Werk. Eins, das man nicht vom ersten Moment an lieben muss. Eins, das man erst einmal kategorisieren muss. Und kaum hat man dies geschafft, wandelt es sich wieder und wird zu einer lebendigen Erzählung, die sehr viel Tiefe und Emotion besitzt, sodass man es am Ende weglegt und mit einem ganzen Haufen voller Gedanken zurück bleibt.
Unter der Lupe: Zum wilden Mann
Wilhelm Karl Raabe (1831-1910) war ein deutscher Schriftsteller und einer der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus. Erst vom Publikum totgeschwiegen, dann missverstanden – sein Werk ist voller Gesellschaftskritik und Mehrdeutigkeit. Zeichensetzerin Alexa hat seine Novelle „Zum wilden Mann“ mal unter die Lupe genommen.
