„Days Gone“: Ein Outlaw rettet die Welt

von | 31.10.2023 | #Todesstadt, Digitale Spiele, Open World Games, Specials, Spielstraße

Wie entkommt man am besten dem wandelnden Tod? In „Days Gone“ mit einem Motorrad, Taktik und einer Menge Feuerkraft. In diesem postapokalyptischen Titel hat sich Wortspieler Nico nicht nur mit den „Freakern“ angelegt, sondern auch mit den größenwahnsinnigen Menschen.

Wir schlüpfen in „Days Gone“ in die Rolle von Deacon St. John, einem ehemaligen Outlaw-Biker und Kopfgeldjäger, der in einer postapokalyptischen Welt ums Überleben kämpft. Zusammen mit unserem besten Freund Boozer, der ebenfalls zum MC (Motorcycle Club) gehörte, haben wir uns auf einem Hügel mitten im Wald von Oregon niedergelassen. Denn die Erde wurde von einer mysteriösen globalen Pandemie heimgesucht, die die meisten Menschen in blutrünstige Infizierte verwandelt hat, die von den Überlebenden als „Freaker“ bezeichnet werden. Von unserer Basis aus haben wir einen guten Rundumblick, um uns vor den Untoten, aber auch rivalisierenden Camps zu schützen.

Um in der offenen Welt von „Days Gone“ zu überleben, müssen wir Ressourcen sammeln, einschließlich Benzin für unser Motorrad, das als wichtigstes Fortbewegungsmittel dient. Auch Waffen und Ausrüstung sind notwendig, um den zahlreichen Bedrohungen, sei es durch „Freaker“ oder feindlich gesinnte Überlebende, entgegenzutreten. Hier können wir sowohl Nahkampf- als auch Fernkampfwaffen bei niedergestreckten menschlichen Gegnern einsammeln, oder auch nur die fallengelassene Munition. Waffen mit Feuerkraft und die dazugehörige Munition lassen sich aber auch in befreundeten Camps einkaufen, hierfür muss man allerdings erstmal ein paar Aufträge erledigen, damit das Ansehen im Camp steigt und man Zugriff bekommt. Nahkampfwaffen nutzen mit der Zeit ab, sodass sie, wenn man nicht aufpasst, mitten im Kampf zerbrechen. Mit der Zeit hat man allerdings die Möglichkeit seine Fähigkeiten zu entwickeln, um diese mit gefundenem Schrott wieder zu reparieren oder zu verbessern. So kann man zum Beispiel einen gefundenen Baseballschläger mit einer Schachtel Nägel kombinieren und erhält eine nagelgespickte Keule.

Grafische Meisterleistung

„Days Gone“ präsentiert eine großartige offene Welt, die von der Natur zurückgewonnen wurde und mit ihrer Verwüstung sowie Schönheit beeindruckt. Die natürlich wirkende Grafik erschafft eine fesselnde Atmosphäre, die Spieler in diese gefährliche Welt hineinzieht. Was mich sehr beeindruckt hat, sind die Cutscenes, in denen sich die Charaktere gegenseitig berührt haben. Wenn sich zwei Personen umarmen, rutschen die Körper nicht unnatürlich ineinander oder entstehen Lücken, die das Ganze steif aussehen lassen. Es ist, als ob man eine reale Berührung beobachtet. Das habe ich selten in Videospielen beobachtet.

Ein spannendes Feature des Spiels ist der Tag-Nacht-Zyklus, der das Verhalten der „Freaker“ und anderer Charaktere beeinflusst. In der Nacht werden die „Freaker“ aggressiver und gefährlicher, was dem Spiel eine zusätzliche taktische Ebene verleiht. Tagsüber ziehen sich die Horden in ihre Höhlen zurück und man trifft nur kleine Gruppen an. Macht man aber vor einer dieser Höhlen etwas zu viel Krach, sollte man entweder viel Feuerkraft sein Eigen nennen oder schleunigst die Beine in die Hand nehmen und mit seinem Drifterbike das Weite suchen.

Kein 08/15 Survival Horror

Das Spiel fokussiert sich auf Überlebenskampf und aufregende Verfolgungsjagden auf dem Motorrad. Man muss Ressourcen beschaffen, sein Motorrad aufwerten und sich in herausfordernden Kämpfen gegen die „Freaker“ und gegnerische Überlebende beweisen. Die Kämpfe sind hektisch und die Gegner fordernd, was dazu führt, taktisch vorzugehen. Dies sorgt für eine gute Balance zwischen Spannung und Herausforderung.

Insgesamt ist „Days Gone“ ein beeindruckendes Spiel mit einer faszinierenden Welt, einer spannenden Handlung und ansprechenden Spielfunktionen. Die Geschichte des Spiels ist gut erzählt und ein zentraler Eckpfeiler. Ein besonderes Highlight ist die Charakterentwicklung von Deacon sowie seine Beziehungen zu anderen Überlebenden. Es ist angenehm, einen Hauptcharakter zu haben, der tiefgründig und facettenreich ist. Fans von Action-Abenteuern und postapokalyptischen Erzählungen sollten sich dieses Spiel definitiv ansehen. Leider entstand der Hype um das Spiel erst so richtig, als es einem preislich hinterhergeworfen wurde, weshalb Sony auf Grund mangelnder Verkaufszahlen am Anfang schnell von einer Fortsetzung abstand genommen hat. Aus meiner Sicht echt schade, denn ich hätte mich über einen zweiten Teil gefreut.

Days Gone. Bend Studio. Sony Interactive Entertainment. 2019. PS4, PS5, PC. Action-Adventure, Survival Horror. Einzelspieler. FSK 18.

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Nico Zarsteck

Nico Zarsteck

Nico kann sich nicht nur in Spielewelten fallen lassen, sondern versinkt auch immer wieder in Buchstabenwelten. Ein guter Ausgleich, denn als Kassenwart des Bücherstadt Vereins, Papa einer vierjährigen Tochter und einem fordernden Vollzeitjob, findet er es immer wieder (ent)spannend, in andere Welten einzutauchen.

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