Der T-Rex-Kult geht in die fünfte Runde

von | 14.07.2018 | #Dinosaurier, Filme, Filmtheater, Specials

Dinosaurier retten oder nicht retten? Das ist die zentrale Frage, welche sich der derzeit in den Kinos laufende Film „Jurassic World“ von Regisseur J. A. Bayona stellt. Wie wird nun „Jurassic World“ (2015) fortgesetzt und wie steht der Film mit den alten Teilen von „Jurassic Park“ (1993 – 2001) in Verbindung? Geschichtenzeichnerin Celina geht diesen Fragen auf den Grund.

„Jurassic World 2“ setzt drei Jahre nach der Zerstörung des Erlebnisparks „Jurassic World“ auf der Isla Nublar ein, wo gerade ein Vulkan ausbricht und die dort noch lebenden Dinosaurier bedroht. Soll die Menschheit diese Tiere retten? Trotz vieler Stimmen, die dagegen sprechen – darunter auch Doktor Ian Malcolm – setzt Claire Dearing (Bryce Dallas Howard), die frühere Leiterin des Erlebnisparks, alles ein, um dies möglich zu machen.

Benjamin Lockwood, der ehemalige Geschäftspartner von John Hammond, will das auch und so planen sie, gemeinsam mit Eli Mills, einem Partner von Lockwood, eine Expedition auf die Insel. Ebenfalls überzeugt sie Owen Grady (Chris Pratt), sich der Gruppe anzuschließen. Nur er ist fähig dazu, den intelligenten Velociraptor Blue ausfindig zu machen. Jedoch sind sie nicht die einzigen, welche die Urzeittiere von der Insel bringen wollen, zumal diese Truppe ein anderes primäres Ziel verfolgt als die Dinosaurier zu retten.

Vom „Jurassic Park“ zur „Jurassic World“

Der erste Teil von „Jurassic World“ von Regisseur und Drehbuchautor Colin Trevorrow wirkt wie eine inhaltliche Neuauflage von „Jurassic Park“ – nur actionreicher. Im aktuellen Teil wird die Geschichte weitererzählt, übernimmt allerdings mehr die ruhige Kameraführung von Spielbergs alter Trilogie, besonders vom ersten Teil. Zudem kehrt Jeff Goldblume als Doktor Malcolm im derzeitigen Film zurück und es sind weitere Anspielungen und Details zu erkennen.

Trotz der Actionszenen wurden langsame Momentaufnahmen, teils fast schon Standbilder, gewählt, um Spannung aufzubauen. Zum Beispiel wenn sich ein Velociraptor langsam heranpirscht. Dieses Stilmittel ist im ersten „Jurassic Park“ und „Jurassic World 2“ zu erkennen. Es fällt besonders ins Auge, zumal in den beiden Fortsetzungen von „Jurassic Park“ diese Ruhe etwas zu kurz kam und die Geschichte sowie die Urzeitgeschöpfe recht hektisch wirkten.

Weiterhin ist zu sehen, dass in beiden Neuverfilmungen die Dinosaurier als Lebewesen präsentiert werden. Es sind nicht nur aggressive Geschöpfe, die den Menschen schaden, sondern auch Tiere, die beispielsweise einen Beschützerinstinkt haben. Hinzu kommt, dass der Eingriff des Menschen in die Natur thematisiert wird. Jedoch wird hier nochmal ein weiterer Aspekt mit eingebracht. Es geht nicht nur darum, die alten Dinosaurier zu rekonstruieren, sondern auch neue Spezies zu erschaffen, welche als Waffen genutzt werden können.

Auch darf die Kinderbesetzung nicht fehlen. Wie in jedem bisherigen Teil kommt einem Kind oder mehreren Kindern eine Schlüsselrolle zu. In „Jurassic World 2“ ist dies Maisie, die Enkelin von Lockwood, die ihren Teil dazu beiträgt, die Antagonisten aufzuhalten. In puncto des Bestehenbleibens, hält sich ebenfalls die Rolle des sagenumwobenen T-Rex. Allerdings agiert er nun – wie im ersten „Jurassic Park“ und „Jurassic World“– nicht nur blutrünstig.

Wie gewonnen, so zerronnen

So beeindruckend und inhaltlich nachvollziehbar der Film beginnt, ist wohl der größte kritische Punkt sein letztes Drittel. Es wird zu sehr der Fokus auf die bösen Machenschaften des Antagonisten und eine Jagd mit einem einzigen Mutanten gesetzt, wobei die anderen Dinosaurier ganz außer Acht gelassen werden. Zudem ist der Ort, an dem das letzte Drittel spielt, auf ein einziges größeres Haus beschränkt, sodass der Spielraum – im Gegensatz zu einem Erlebnispark – zu stark minimiert wurde. Vieles wirkt in diesem Abschnitt in die Länge gezogen und wie ein spannungsaufbauender Teaser zum dritten Teil. Die Fortsetzung beziehungsweise der Abschluss der „Jurassic-World“-Trilogie ist bereits für 2021 geplant.

Urzeitriesen in 3D

Es sind auch viele Neuheiten in der „Jurassic World“–Reihe zu erkennen. So wird beispielsweise zwar immer noch mit detailreichen Dinosaurier-Puppen gedreht, aber durch den Fortschritt in der Animation ist natürlich heute noch viel mehr möglich. Daher wirken die Bewegungen der Dinosaurier flüssiger und realitätsnäher. Allerdings müssen diese Filme nicht unbedingt in 3D geschaut werden. Auch in 2D kommt man auf seine Kosten.

Gut unterhalten wird man allemal und gleichfalls an die alte „Jurassic Park“-Trilogie erinnert. Doch wo dieses aktuelle Abenteuer in „Jurassic World 2“ diesmal endet, schaut ihr euch, wenn ihr mindestens 12 Jahre alt seid, am besten selbst an.

Jurassic World – Das gefallene Königreich. Regie: J. A. Bayona. Darsteller: Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Jeff Goldblume u.a. Universal Pictures. 2018.

Bilder: Universal Pictures

 

Celina Ziebarth

Celina Ziebarth

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