Eine einsame, graue und tote Landschaft durchzieht Cormac McCarthys „Die Straße“: Ein Mann und sein Sohn ziehen auf der Suche nach Nahrung und Wärme gen Süden der USA. Die Landschaft ist zerstört und von Ruß und Staub bedeckt. Es ist kalt und die Häuser sind zu marode, um Unterschlupf zu bieten. Menschliche Überreste kreuzen ihren Weg. Die beiden haben nur das Nötigste bei sich und halten sich gerade so am Leben. Fürchten müssen sie sich vor anderen Überlebenden, die, wie der Vater sagt, die „Bösen“ sind. Ihr Schutz: Ein Revolver und zwei Schuss Munition.
Das Buch arbeitet größtenteils mit Dialogen zwischen Vater und Sohn und Monologen, Gedanken des Vaters. Das sorgt für Tiefgang, aber auch zwischenzeitlich für Verwirrung, da man aufgrund von fehlenden Anführungszeichen nicht folgen kann, wer was gesagt hat. Passend zum Setting ist der melancholische Schreibstil, der einem die Situation der beiden bewusst macht und verinnerlicht. Man erfährt nicht viel über die Umstände, darüber, was passiert ist und wer die beiden sind. Aber das ist auch nicht wichtig.
Viele Stellen sind sehr traurig, verrückt und wirken unglaubwürdig, beschreiben jedoch den Charakter des Vaters näher. Auch wenn ihm sein Sohn sehr wichtig ist, geht es mehr um ihn und wie er sich verhält. Einige Stellen mögen etwas verstörend erscheinen, aber auch diese sind essentiell, um die Entwiklung der beiden voranzutreiben. Überraschend sind auch die Ansichten des Jungen – erfrischend gut in dieser düsteren Welt.
Die Straße. Cormac McCarthy. Übersetzung: Nikolaus Stingl. Rowohlt. 2007.
Klasse Buch und auch ein toller Film! 🙂 https://www.youtube.com/watch?v=M8RuQrhVBvo VG afreitag
Ja, das klingt nach einem Buch, das mir gefallen könnte! Den Trailer fand ich auch sehr interessant. Sobald ich meine aktuelle Lektüre-Liste abgearbeitet habe, widme ich mich diesem Werk. Liebe Grüße!