(K)ein Kunstwerk für die Ewigkeit

von | 22.05.2022 | Buchpranger, Graphic Novels, Comics, Manga

Der Comic „Das Bildnis des Dorian Gray – Nach Oscar Wilde“ ist genau das, was der Titel verrät: die Nacherzählung eines Klassikers im Comicformat. Geschichtenzeichnerin Celina hat sich der Schönheit Dorian Grays gestellt.

Die Geschichte beginnt im Atelier des Künstlers Basil, der dabei ist, das Abbild von Dorian Gray so perfekt wie möglich auf die Leinwand zu bannen. Der Freund des Malers Harry (Henry Wotton) kommt hinzu. Er spricht über die Vergänglichkeit der Schönheit und verdeutlicht Dorian und den Lesenden, dass die Schönheit nur in der ewigen Jugend liegt. Im weiteren Verlauf erzählt Gray seinen neugewonnenen „Freunden“, dass er sich in die Schauspielerin Sibyl Vane verliebt hat und sie heiraten will. Doch diese Empfindung hält nicht lange an.

Der Comic bleibt in der Schilderung der Geschichte nah am Original von Oscar Wilde. Amálie Kovárová hat den Roman in entsprechende Textblasen verpackt. Petr Šrédl, der für die illustratorische Ausführung des Comics verantwortlich war, zeichnet die Figuren und Umgebungen passend zum Inhalt. So sind etwa Aussehen und Mimik der Charaktere entsprechend ihrer Emotionen dargestellt. Zudem sind farblich Hell- und Dunkelkontraste vorhanden, die entsprechende Stimmungen wiedergeben. So wirkt der Comic insgesamt gut in Szene gesetzt.

Wahrscheinlich haben Kovárová und Šrédl eng zusammengearbeitet, um sich die Strukturierung, wie der Comic die Geschichte Wildes erzählt, genau zu überlegen. Zum Beispiel schaffen die beiden es, die Geschichte im Comic in einem angenehmen Tempo zu schildern. Es ist weder zu sprunghaft noch zu langsam, sodass der Comic gut zu lesen ist.

Der Comic ist allen zu empfehlen, die Oscar Wildes Erzählung über Dorian Gray gerne kennenlernen oder in der Comicfassung neu entdecken möchten. Denn eins muss man sagen: „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein Werk, dessen Geschichte man immer wieder lesen kann.

Das Bildnis des Dorian Gray – Nach Oscar Wilde. Amálie Kovárová. Zeichnungen: Petr Šrédl. Übersetzung: Anja Kootz. Knesebeck. 2022.

Celina Ziebarth

Celina Ziebarth

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