Zu hunderten strömen Science-Fiction- und insbesondere Star Wars-Fans nach Köln. Dort haben sich die Macher um die Filmreihe und einige pfiffige Merchandise-Werbegurus was Spezielles einfallen lassen. Grund genug für unseren Wörterschmied Diungo sich diese Pilgerstätte mal genauer anzuschauen.
Eintritt ist wie an jeder Kasse der gleiche. Begrüßung sowie der obligatorische Werteverlust von einem Teil seiner zuvor erstandenen Eintrittskarte, was durch das Piepen seine Wertigkeit von knapp 24 Euro wohl eingebüßt haben wird. Nun wird es speziell: Man bekommt einen Empfänger um den Hals gehängt und ein Gummiarmband. Erklärung folgt, sofern eine gewisse Anzahl von Leuten eingetroffen und zu einer Gruppe zusammengefügt wurde. Wahrscheinlich alle, auf deren Tickets dieselbe Uhrzeit vermerkt wurde. Der Erläuterung entstammt das Wissen um den Empfänger, den man möglichst zielgerecht vor sich halten soll und eine Verdeckung durch Taschen oder Personen vermeiden sollte. Das Armband dient als interaktives Identifikationsobjekt und wird an Schlüsselpositionen in der Ausstellung gebraucht, um sich seinen eigenen Charakter zu erstellen.
Und schon wird man hinein geschubst in das Star Wars-Universum. Als Einleitung dient ein Film, der einem erklärt, dass man in den folgenden 1,5-2 Stunden eine Vielzahl an Information zu den Filmen erhält und auch die Möglichkeit besitzt, Teil dieses Universums zu werden. So wie Georg Lucas die Charaktere erschuf, stellt einen die Ausstellung vor grundlegende Fragen und wartet auf unsere Entscheidungen. Mulmig betritt man das durch einen Countdown und einer Mitarbeiterin gesicherte Portal. Es ist dunkel und stimmig gehalten. Andächtig verteilt sich das kleine Grüppchen um die ersten Requisiten und probiert ihren Empfänger an der ersten Station. Die um den Bauch geschnallten Teile sind leicht und regulierbar in der Lautstärke. Die Filme und Informationen laufen in Endlosschleife und zeigen einem an, wann sie sich wiederholen. Was wirklich angenehm ist.
Allgemein ist alles stimmig und logisch aufeinander aufgebaut, bevor man dann vor der Wand steht, wo man sich der ersten Entscheidung stellen muss. Welcher Spezies gehört man wohl an? Zögerlich treten die ersten vor und man hört das „Didum“ einer Erkennung des Armbandes. So schleicht man sich weiter durch den aus Logik aufgebauten und von tollen und einzigartigen Requisiten und Geschichten untermauerten Fundus.
Wer sich jetzt vorstellt, dass alles nur darauf ausgelegt ist, dass Star Wars-Fans auf ihre Kosten kommen, irrt. Es sind viele humoristische Einlagen oder Hintergrundinformationen, die man selbst, sollte man keinen Film gesehen haben, als unterhaltsam empfinden wird. Eine Begleitung hatte zumindest viel Spaß, auch wenn am Anfang die Frage kam: „Wer ist Han Solo?“ Diese Frage, wer dieser doch recht unbekannte Nebendarsteller und unterbezahlte Schauspieler ist, werden ebenso beantwortet wie: warum Luke eine Zwillingsschwester hat oder warum uns Yoda teilweise so vertraut vorkommt.
Man schlängelt sich durch Informationsfluten und Entscheidungszwängen. Gerade als man einer Überreizung entgegen sieht, nähert man sich dem Ende. Zum Abschluss gibt es noch die Überraschung, dass man seinen selbst erfundenen Charakter in Lebensgröße an einer Leinwand vorfindet und sich diesen mit dem Charakterbogen, der sich recht spontan entwickelt hat, per Mail zuschicken lassen kann.
Im Großen und Ganzen eine runde und unterhaltsame Sache für jeden, der auch nur einen Hauch mit Star Wars und Science-Fiction anfangen kann. Die Möglichkeit, dies zu erleben, besteht noch bis zum 17. November. Für weitere Informationen folgt einfach diesem Wegweiser: [->].
Übrigens: Wer sich für „Science-Fiction“ interessiert, kann sich schon mal den 1. Dezember vormerken. Denn da erscheint unsere nächste Ausgabe rund um Planeten, Sterne, Zeitreisen, Technik und alles andere, was dazugehört.
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