#Meinungstheater: Edward mit den Scherenhänden

von | 31.10.2021 | #Todesstadt, Filme, Filmtheater, Meinungstheater, Specials

Anlässlich des diesjährigen Todesstadt-Specials haben sich Satzhüterin Pia, Worteweberin Annika, Bücherstädterin Julia und Wortspieler Nico „Grusel und Nervenkitzel“ gestellt und sich ihre jeweils eigene Meinung zu Tim Burtons „Edward mit den Scherenhänden“ gebildet.

Satzhüterin Pia: Für mich ist „Edward mit den Scherenhänden“ ein absoluter Klassiker und Lieblingsfilm – er steht für mich für die Glanzzeiten des Burton-Depp-Duos: Der schaurig-schöne Look, die ungewöhnliche Geschichte eines unverstandenen Außenseiters, die skurrilen Figuren und Schauplätze und nicht zuletzt der charmante Witz und tiefe Ernst der Geschichte sorgen für gute Unterhaltung. Die Geschichte um den künstlichen Menschen Edward mit all seinen Kontrasten zur pastellenen Vorstadt ist auch sehr sentimental, stellenweise fast kitschig, aber vor allem kreativ, verspielt, skurril und … eben typisch Tim Burton. Besonders in der beginnenden Winterzeit kann man diesen Film immer wieder angucken.

Worteweberin Annika: Als dieser Titel für das Meinungstheater ausgelost wurde, war mir eigentlich klar, dass ich diesen Monat aussetzen würde: Irgend weshalb stellte sich bei den „Scherenhänden“ gleich eine ganz unpassende Assoziation zu „Nightmare on Elmstreet“ ein. Mit viel gutem Zureden konnte mich Fabelforscher Christian schließlich davon überzeugen, dass „Edward mit den Scherenhänden“ nicht nur ein anderer Film, sondern auch deutlich weniger gruselig ist (immerhin hat er FSK 6). Und tatsächlich bekam ich ein Märchen über Vorurteile, Missgunst, Anderssein und die Liebe geboten. Auf den pastellfarbenen Filmstraßen werden keine Menschen abgestochen, sondern nur Buchsbäume und Haare in Form geschnitten. Glück gehabt!
Tim Burtons Parabel überzeugt mit einer tollen Besetzung, vor allem mit dem jungen Jonny Depp in der Hauptrolle. Er verkörpert den Maschinenmenschen voller Widersprüche, der so gerne dazugehören möchte, auf geniale Art und Weise. Auch die Schereneffekte sind sehr gut gelungen, wenn man bedenkt wie alt der Film ist. Kurzum: „Edward mit den Scherenhänden“ hat mich wunderbar unterhalten und war glücklicherweise ein ganz anderer Film als erwartet!

Bücherstädterin Julia: „Edward mit den Scherenhänden“ verweilte schon länger auf meiner Watchlist. Für dieses Special habe ich mir diesen Filmklassiker nun endlich zum ersten Mal angesehen. Tim Burtons Meisterwerk erzählt die magische und bittersüße Geschichte des Außenseiters Edward. Obwohl er seltsam erscheint, ist er doch gutherzig. Trotzdem eckt er mit seinem Anderssein bei den Vorstadtbewohnern zunächst sehr an.
Der Film überzeugt vor allem mit seinen kontrastreichen Bildern. Der krasse Unterschied zwischen dem Gothic angehauchten Edward und der kitschig pastellfarbenen Vorstadt sticht hier sofort heraus. Für Kenner von Burtons anderen Werken ist das allerdings nichts Neues. Untermalt mit dem Score von Danny Elfman wird dieser Film zu einem wahren „Fest der Sinne“. Burton hat hier ein zeitloses Märchen erschaffen, das nicht umsonst zu einem Klassiker für die kalte Jahreszeit zählt.

Wortspieler Nico: Tim Burton ist für seinen skurrilen Stil bekannt. Auch „Edward mit den Scherenhänden“ ist einer dieser besonders schrägen Filme. Er ist für eine nette Unterhaltung gut, aber für mich kein Film, den ich immer wieder schauen kann. Die kontrastreiche Optik des Films und die fantasievollen bis lustigen Kostüme, dazu die teils kitschige, teils tragische Geschichte, machen den 31 Jahre alten Streifen dennoch zu einem kleinen Highlight der Filmgeschichte. Wer Edwards Geschichte noch nicht kennt, sollte das durchaus mal nachholen, denn zumindest einmal sollte man den Film gesehen haben. Und wenn es nur für die höchst amüsanten Frisuren ist, die der Kunstmensch den spießigen Vorort-Leuten verpasst.

Edward mit den Scherenhänden. Regie: Tim Burton. Drehbuch: Caroline Thompson, Tim Burton. Mit Johnny Depp, Winona Ryder, Dianne Wiest u.a. USA. 1990. FSK 6.

[tds_note]Ein Beitrag zum Special #Todesstadt. Hier findet ihr alle Beiträge.[/tds_note]

Bücherstadt Magazin

Bücherstadt Magazin

Das Bücherstadt Magazin wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein Bücherstadt. Unter dem Motto "Literatur für alle!" setzt sich die Redaktion mit der Vielfalt der Literatur im Sinne des erweiterten Literaturbegriffs in verschiedenen medialen Aufbereitungen auseinander.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Erhaltet einmal im Monat News aus Bücherstadt. Mehr Informationen zum Newsletter gibt es hier.

Wir sind umgezogen!

Wir sind vor einer Weile umgezogen und müssen noch einige Kisten auspacken. Noch steht nicht alles an der richtigen Stelle. Solltet ihr etwas vermissen oder Fehler entdecken, freuen wir uns über eine Nachricht an mail@buecherstadtmagazin.de – vielen Dank!

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner