#Meinungstheater: Knives Out

von | 30.12.2021 | Filme, Filmtheater, Meinungstheater

Das letzte bücherstädtische #Meinungstheater 2021 dreht sich um „Knives Out“. Satzhüterin Pia, Zeilenschwimmerin Ronja, Wortspieler Nico, Worteweberin Annika und Fabelforscher Christian haben Daniel Craig alias Benoit Blanc bei seinen Ermittlungen über die Schulter geschaut und sich ihre jeweils eigene Meinung zu Rian Johnsons Kriminalfilm gebildet.

Am Morgen nach seinem 85. Geburtstag wird der erfolgreiche Schriftsteller Harlan Thrombey von seiner Haushälterin tot aufgefunden. Alles spricht für einen Selbstmord. Oder doch nicht? Bei den Routine-Befragungen der Polizei tritt der Privatdetektiv Benoit Blanc auf den Plan, der ein Verbrechen wittert. Und Motive gibt es reichlich in der Familie Thrombey. Immerhin hat Harlan an seinem Geburtstag reinen Tisch gemacht und so überrascht es im Grunde kaum, dass sein Erbe an seine Pflegerin Marta geht. Als einzige weiß sie, was an dem Abend von Harlans Tod tatsächlich passiert ist – und sie kann nicht lügen.

Satzhüterin Pia: Unsicher, ob ich einen Film zurzeit am Abend noch schaffen könnte, hat mich der Cast von „Knives Out“ überzeugt, es wenigstens zu versuchen. Und ui, was für eine gute Unterhaltung das war! Das spannende Setting, die stimmungsvolle Farb- und Lichtgebung, die tolle Kameraführung und Perspektiven haben den Film zu einem Augenschmaus gemacht. Aber vor allem haben die Story und die Erzählart (wir meinen früh zu wissen, wer der/die vermeintliche Mörder/in ist) mich gefesselt und zum Miträtseln angeregt. Und ja, natürlich war auch der Cast große Klasse! Ein paar Kleinigkeiten haben für Verwirrung gesorgt – zum Beispiel wer welches Familienmitglied oder wessen Sohn war, aber folgen konnte ich gut genug, um dranzubleiben. Trotz Müdigkeit. Empfehlung von mir!

Zeilenschwimmerin Ronja: „Knives Out“ ist einer der wenigen Filme, die ich in den letzten zwei Jahren angesehen habe. Der Trailer und die Besprechungen waren vielversprechend – und ich wurde nicht enttäuscht! Tatsächlich würde ich „Knives Out“ als einen neuen Lieblingsfilm bezeichnen. Das Setting erinnert an einen klassischen Agatha Christie: eine reiche Familie in einem Herrenhaus, markige Charaktere, ein etwas spezieller Privatdetektiv und natürlich zahlreiche Mordmotive. Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson ist es gelungen diesen Klassiker in die Moderne zu holen und mit Witz und einigen Wendungen neu zu interpretieren. Etwas Gesellschaftskritik steckt auch mit drin und fügt sich wunderbar ein. Die schauspielerische Leistung der hochkarätigen Besetzung lässt auch nichts zu wünschen übrig. „Knives Out“ ist unbedingt empfehlenswert!

Wortspieler Nico: Bei der Kurzbeschreibung des Films „Knives Out“ musste ich direkt an die Krimis von Agatha Christie denken und hatte auch eine solche Verfilmung im Kopf. Auch wurde ich ein wenig an Christies Meisterdetektiv Hercules Poirot erinnert, als ich den stillschweigenden und beobachtenden Daniel Craig in der Rolle des Privatermittlers Benoit Blanc sah. Als ich dann aber recht früh der festen Überzeugung war, wie der Tathergang war und wer der/die Täter:in ist, war ich je weiter der Film voran schritt immer wieder am Zweifeln. Nicht nur der großartige Cast hat zu einem wundervoll unterhaltsamen Film beigetragen, auch das Szenenbild und der gute Schnitt haben einen Löwenanteil an diesem unterhaltsamen Werk.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung sich diesen knapp zweistündigen Krimi inklusive Familiendrama anzusehen.

Worteweberin Annika: „Knives Out“ ist einer der letzten Filme gewesen, die ich vor der Pandemie im Kino gesehen habe. Neben der guten Besetzung überzeugt der Film durch einen clever konstruierten Plot, Komik und eine dichte Atmosphäre. Allerdings ist es auch einer der Filme, der beim ersten Ansehen am meisten Spaß macht. Beim zweiten Mal konnte ich mich an viele Details noch erinnern und wurde dadurch von der Geschichte nicht mehr hinters Licht geführt. Unterhalten wurde ich natürlich trotzdem noch sehr gut!

Fabelforscher Christian: Als ich „Knives Out“ im Kino gesehen habe, war ich als Agatha-Christie-Fan sofort begeistert. Der Film fühlt sich durchweg so an, als wäre die Queen of Crime höchstselbst dem Grabe entstiegen, um uns dieses Drehbuch zu schenken. Rian Johnson beweist, dass er eine gute Story liefern kann, wenn man ihn lässt! Das Setting lässt sich durchaus als klassisch bezeichnen: ein großes Herrenhaus, der schwerreiche Hausherr, Konflikte mit den Erben und schließlich das tote Familienoberhaupt am Morgen nach seiner Geburtstagsfeier. Natürlich sind alle verdächtig – jedenfalls für den Privatdetektiv Benoit Blanc, der Mord wittert, während die Polizei von einem Selbstmord ausgeht. Auch beim zweiten Mal schauen hat mir der Film großen Spaß gemacht. Zwar wusste ich schon, worauf die Geschichte hinausläuft, die atmosphärische Inszenierung hat mich aber trotzdem mitgerissen und mir einen spannenden Filmabend beschert.

Knives Out. Regie & Drehbuch: Rian Johnson. Mit Daniel Craig, Ana de Armas, Chris Evans u.a. USA. 2019. FSK 12.

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