Silvester für Bosco: „Rüben und Raketen“

von | 30.12.2023 | Bilderbücher, Buchpranger

Für alle Fans von Bosco Rübe gibt es „züßiaulisch“-gute Neuigkeiten: Mit „Rüben und Raketen“ haben Dita Zipfel und Finn-Ole Heinrich ein Silvester-Buch über Familie Rübe geschrieben, das richtig Laune macht. – Von Worteweberin Annika

Weihnachtsbücher gibt es viele. Der Jahreswechsel hingegen ist selten Thema im Kinderbuch. Klar, an Silvester kommt kein Weihnachtsmann, es gibt nichts geschenkt und viele Kinder sind schon vor Mitternacht im Bett. Wie Familie Rübe trotzdem mit ulkig-gemütlichen Traditionen und viel Humor ein wunderbares Silvesterfest für die großen und die kleinen Zwei- und Vierbeiner feiert, davon erzählt „Rüben und Raketen“.

Zurück bei den Rüben

Das Bilderbuch ist ein Wiedersehen mit Familie Rübe aus den beiden Büchern „Schlafen wie die Rüben“ und „Bosco Rübe rast durchs Jahr“. Die Rüben, das sind Mutter Basia, Vater Muti, und die Kinder Rosa, Alva und Bosco, außerdem Boscos Knoten-Kuscheltier Ökkel, ein Esel, ein Huhn und ein Hund. Wer die Rüben noch nicht gut kennt, der*die findet im Vorsatz eine Vorstellungsrunde mit den wichtigsten Fakten.

Während es im letzten Vorlesebuch von Dita Zipfel und Finn-Ole Heinrich um Boscos Alltag in seinem dritten Lebensjahr ging und große Feste und Ereignisse gerade nicht im Rampenlicht standen, hat in diesem Bilderbuch nun das Silvester-Fest seinen großen Auftritt.

Ballalala

Bei den Rüben beginnt der 31. Dezember mit dem Nichtaufstehen: Im Bett werden die Lieblingsbücher der letzten zwölf Monate gelesen, es wird gekuschelt, getanzt, gegessen und gekrümelt, was das Zeug hält. Anschließend kommt „Ballalala“, Ballastlassen – „Platzmachen für das neue Jahr“. Bosco und seine Familie sortieren aus und trennen sich von alten Gartenschuhen, kaputten Spielzeugen, den Ärger des letzten Jahres, löchrige Unterhosen und vielem mehr. Nur Bosco kann sich von nichts trennen. Wobei – kurzerhand landet Boscos bester Freund, der Knoten Ökkel im Sack, weil darwegen.

Die Rüben bringen den Sack zur Müllkippe und hier wird es natürlich dramatisch, bevor dann Teil drei des Rüben-Festes auf dem Plan steht: Die Rüben besuchen die Holunderhexen, trinken Limonade und vergraben und essen Kekse – „züßiaulisch“ schmeckt das! –, entzünden Wunderkerzen und eine Rakete und küssen sich gegenseitig die Stirn. Und, so viel sei dann doch verraten, auch Freund Ökkel ist hier glücklicherweise wieder mit von der Partie …

„Und dann halten sie die Wunderkerzen genau in die Mitte des Rübenkreises, es dauert immer ziemlich lange, bis die Flamme zum Sternengebritzel wird, dieser Moment ist der Beste, er bedeutet, dass das alte Jahr sich in das Neue auflöst. Jetzt ist es also da, das Jahr der Rübe!“

Ein rühriges Fest

Tine Schulz hat auch diese Rüben-Geschichte wieder unnachahmlich schön illustriert. Die Bilder sind dieses Mal in Pink und Blau gestaltet und eher dunkel gehalten, ganz so, wie der letzte Tag und die letzte Nacht des Jahres.

In gewohnt humorvollem Ton mit lustigen Wortschöpfungen und kindlicher Logik wird aus der Perspektive des viereinhalbjährigen Jungen eine sehr besondere Silvestergeschichte erzählt. Dita Zipfel und Finn-Ole Heinrich sind dabei völlig auf Augenhöhe mit ihren jungen Leser*innen und das macht Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Laune. Die erzählten ungewöhnlichen Traditionen jenseits von Raclette und „Dinner for one“ machen Lust aufs Nachmachen und Selbst-Kreativ-Werden: Silvester kann so liebevoll, rührig und spaßig für die ganze Familie sein! Bei uns wird am 31. Dezember in diesem Jahr auf jeden Fall nichtaufgestanden – und wenn wir die besten Bücher des Jahres heraussuchen, dann haben Bosco und seine Rüben darunter mit Sicherheit auch einen Platz!

Rüben und Raketen. Eine ökkelige Silvestergeschichte. Text: Dita Zipfel & Finn-Ole Heinrich. Illustration: Tine Schulz. Huckepack im Mairisch Verlag. 2023. Ab 4 Jahren.

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Annika Depping

Annika Depping

Als Chefredakteurin versucht Annika in der Bücherstadt den Überblick zu behalten, was mit der Nase zwischen zwei Buchdeckeln, zwei Kindern um die Füße und dem wuchernden Grün des Kleingartens im Nacken nicht immer einfach ist. Außerhalb der Bücherstadt ist Annika am Literaturhaus Bremen mit verschiedenen Projekten ebenfalls in der Welt der Geschichten unterwegs.

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