Wir stürzen uns nun auf den vierten und angeblich letzten Band der Dark-Fantasyreihe „Die Legenden der Albae“ von Markus Heitz: „Tobender Sturm“, erschienen 2014 im Piper-Verlag.

Umringt von Regalen voller Pergamentrollen, Schriftstücken und Büchern wandert ihr durch den erstaunlichen Stadtteil des Buchprangers. Zum Stöbern und Verweilen laden sie ein, die Plätze und Nischen rund um die wertvollen Stücke, die in liebevoller Arbeit gesammelt wurden. Am Buchpranger seht ihr Texte, die auf ihr Urteil gewartet haben …
Zwischen Freundschaft und Liebe
„Weiße Nächte“ von Fjodor M. Dostojewski ist erstmals 1848 unter dem Titel „Белые ночи. Сентиментальный роман“ (Weiße Nächte. Ein gefühlvoller Roman) erschienen. Das Werk wurde mehrfach verfilmt, zuletzt 2011 in den USA: „Venice Shore Nights“. Zeichensetzerin Alexa hat die Liebesgeschichte, die heute als Weltliteratur gilt, mal unter die Lupe genommen.
Wunsch nach Freiheit
„Es ist einfacher einzuschlafen, wenn man das Meer hört und den Wind.“ Doch an Schlaf kann Doris Gerckes „Königin der Insel“ nicht denken. Zu sehr beschäftigt sie ihre Lebenssituation, die geprägt ist von Unterdrückung und Gewalt – und dem Wunsch nach Freiheit.
„Ein Hinhaltezug! Gut gedacht!“
„Wer gewinnt?“, fragt man sich gleich zu Anfang, als bereits offenbart wird, dass Dr. B. kein gewöhnlicher Schachspieler sein kann. Bald stellt sich auch heraus: In ihm verbirgt sich die Geschichte eines Überlebenden.
Aus dem skurrilen Tagebuch eines jungen Doktors
Bulgakows „Arztgeschichten“ auf dem Bildschirm: „A young doctor’s Notebook & other stories – Aus dem skurrilen Tagebuch eines jungen Doktors“. Schon der Untertitel verrät, in welche Richtung sich die filmische Umsetzung bewegen wird – und das ist eine etwas andere als im Buch.
Krieg und die Welt
Der vierteilige historische Roman des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi (1828-1910) erschien 1869 und erlangte schon zu seinen Lebzeiten Weltruhm. Heute zählt der Epos, der im russischen Original den weitaus passenderen Titel „Krieg und die Welt“ trägt, zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.
Die Raserei verlangsamen – mit Lyrik
Dass Evelyn Schlag experimentierfreudig ist, beweist sie in ihrem Lyrikband „Verlangsamte Raserei“, der 2014 im Paul Zsolnay Verlag erschien. Ihre Gedichte laden dazu ein, aufzubrechen, sich auf eine Reise und Suche zu begeben und die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Stimmungsvolle Stadtbilder und bitterzarte Erinnerungen
Patrick Modianos „Gräser der Nacht“ ist wie ein Spaziergang an kalten, regnerischen Tagen: Während man den Weg entlangläuft und den Erinnerungen nachhängt, nimmt man den Regen nicht wahr – bis einen die Realität wieder einholt.
Poesie als innere Musik
Wie Musik erklingt die Poesie in uns, sofern sie uns berührt. Nicht jedes Gedicht vermag Gefühle auszulösen, Bilder hervorzurufen und Sehnsüchte zu wecken. „Es gilt, die Dichtung wieder mit dem magischen Moment des Aufbruchs zu verbinden“, so Autor dieses Werkes Tom Schulz. Es ginge dabei um „Dichtung voll verrücktem Pathos und einer Unbedingtheit, Wildheit, Zärtlichkeit“.
Elfen, Geeks und Schnitzeljagd
Was passiert, wenn eine Fantasy-Autorin plötzlich mit echten Elfen die Welt retten muss, zeigt Ann-Kathrin Karschnick in „Sternenpfad“. Das ganze kommt als Nerd-Schnitzeljagd durch Berlin daher und verrennt sich dabei leider in Anspielungen und Klischees.
Deduktionen in den Zeiten der Cholera
Buchstaplerin Maike kann von Sherlock Holmes einfach nicht genug bekommen. Deshalb hat sie „Teufelsgrinsen“ von Annelie Wendeberg gelesen, in dem eine starke Frau den Vorurteilen der Gesellschaft und Holmes‘ entwaffnenden Deduktionskünsten entgegentritt.
Dunkle Pfade
Unverhofft kommt oft. Und das geschieht auch im dritten Band „Dunkle Pfade“ von „Die Legenden der Albae“. Wir befinden uns zeitlich irgendwo zwischen dem dritten und vierten Zwergenroman in Dsôn Sómran, welches von Aïsolon gegründet wurde und als Heimat einer neuen Generation von Schwarzaugen dient.
Mein Leben als Suchmaschine
Mein Leben als SuchmaschineDa ist er wieder, der Horst. Horst Evers, der Berliner Geschichtenerzähler, der schon seit Jahrzehnten, Generationen mit seinen Wortklaubereien und seiner Berliner Schnauze begeistert und unterhält. Auf dem Tisch liegt das verschlungene Buch „Mein Leben als Suchmaschine“.
Wenn Nosferatus Schwester in deiner Wohnung stirbt…
Wenn Nosferatus Schwester in deiner Wohnung stirbt, heißt du vermutlich Loretta Luchs. Das ist die unfreiwillige Ermittlerin in Lotte Mincks Ruhrpott-Krimis. Eigentlich arbeitet Loretta bei einer Sexhotline, doch in ihrer Umgebung sterben immer wieder Menschen eines unnatürlichen Todes, diesmal sogar direkt in ihrer Wohnung.
Eiskalt serviert
Jedes Jahr freue ich mich wie ein kleiner Junge, wenn erneut ein Buch erscheint, welches aus der Feder von Bernhard Hennen stammt. Diesmal geht es weiter mit „Drachenelfen – Die letzten Eiskrieger“.
Bücher über Bücher
„Die Stadt der träumenden Bücher“, „Meine wundervolle Buchhandlung“, „Ein Buchladen zum Verlieben“ – eines haben diese Bücher gemeinsam: Sie erzählen von der Liebe zur Literatur. So auch das 2014 im Insel-Verlag erschienenen Büchlein „Das Papierhaus“ von Carlos María Domínguez.
„Für alle Fans von Game of Thrones“?
„Der Pfad des Zorns“ erzählt von einem heruntergekommenen Helden aus alter Zeit, von Wirren und Intrigen und einer uralten Legende, nach welcher das Schicksal jedes Menschen schon vor ewigen Zeiten festgelegt worden sei.
„Lies mich!“
„Lies mich“ ist sehr angenehm zu lesen: einerseits aufgrund der recht kurzen Kapitel, in denen aber dennoch alles steht, was nötig ist, andererseits wegen der Verbindung von Prosa und Lyrik.
Selbstporträt
„Zu diesem Zeitpunkt bin ich zweiundzwanzig, der Umstand erwachsen zu sein, gefällt mir außerordentlich. Doch Teil dieses Erwachsenseins ist die beunruhigende Einsicht, wie schlecht ich mich im Leben auskenne. Man muss extrem viel wissen, und das Leben ändert sich ständig.“
Viktor Martinowitsch: Paranoia
Dass der Autor den Roman aus Angst zunächst nur auf seinem Telefon schrieb, ist nicht verwunderlich – so sehr verweben sich Fiktion und Realität. Es spricht nicht nur die Gefahr, der Sarkasmus erhebt den Schriftsteller zum Helden, was den Leser unaufhörlich in Atem hält. Intellektuell. Brisant. Ein grandioser Wurf!
Biografische Nachkriegsliteratur
Susanne Schädlich beschreibt in ihrem Roman „Herr Hübner und die sibirische Nachtigall“ das Schicksal zweier Menschen – nach wahrer Begebenheit.
80er Jahre Cop in Space
Erde, Mars und Gürtler bilden die elementarsten Parteien in der Verteilung der Mächte im Weltraum – zumindest wenn es nach James Corey ginge und man sich in seinem Buch „Leviathan erwacht“ zurechtfinden möchte.
Vernichtender Hass
Auch im zweiten Teil der „Die Legenden der Albae“-Reihe „Vernichtender Hass“ schafft es Autor Markus Heitz einen Spannungsbogen zu schaffen, der es dem Leser unmöglich macht Luft zu holen.
Iwan Gontscharow: Oblomow
Der Roman hallt noch Tage später in mir nach, prägt mein Bild von russischen Sommerabenden auf dem Land. Der mir bis vor wenigen Monaten gänzlich unbekannte Autor hat mir binnen der 750 Seiten einen neuen Favoriten in mein Buchregal gezaubert – ich bin fasziniert, kann nicht aufhören zu schwärmen, Gontscharow hat mich vollends erobert!
