Der Biss der Schlange

von | 08.06.2025 | Buchpranger

Nachdem Satzhüterin Pia den ersten Teil der Dilogie rund um die Red Umbrella Society von Caroline Brinkmann sehr gelungen fand, hat sie mit großer Vorfreude Band 2 gelesen: „Der Biss der Schlange“. Kann dieser die Erwartungen halten?

Die Diebin Skadi wird unfreiwillig in einen Mordfall verwickelt – bei der Toten handelt es sich ausgerechnet um ein Mitglied der mysteriösen Red Umbrella Society. Die Polizei, allen voran der Ermittler Detective Bell, verdächtigt Skadi, ihren Bruder und ihren Mitbewohner. Das ist allerdings nicht einmal Skadis größtes Problem …

Die Geschichte des zweiten Bandes knüpft genau dort an, wo der erste endet. Und damit wird die Neugierde von den Leserinnen und Lesern nach dem Cliffhanger-Ende von „Der Kuss des Schmetterlings“ bestens bedient. Es geht temporeich weiter, überraschende Wendungen bleiben auch hier nicht aus – und dennoch, insgesamt ist der zweite Band und damit der Abschluss der Dilogie um einiges schwächer als der erste Teil. Hier fehlen ein wenig von der zuvor so gelungenen Leichtigkeit zwischen all den Geschehnissen, der lockeren Schlagfertigkeit der Protagonistin Skadi und auch die zwischenmenschliche Dynamik lässt Wünsche übrig.

Spannend sind die Hintergründe zu der Red Umbrella Society und wie diese mit dem mysteriösen weißen Schirm und seiner Trägerin zusammenhängen. Eine weitere große Stärke der Geschichte ist die Entwicklung der Figur Ikaris, die man bereits aus dem ersten Band gut kennt – so gut man eine derart mysteriöse Figur eben kennenlernen kann. Die Rückblicke in die bewegte Vergangenheit des Red Umbrella-Mitglieds sind spannend und für die Hintergründe der ganzen Schirmträger sehr aufschlussreich. Diese Tiefe bei einer Figur, die bisher als Antagonist auftrat, ist erfrischend und macht Spaß zu lesen. Dagegen wirkt die „Lovestory“ von Skadi und dem Detective weniger nachvollziehbar als noch im ersten Band, wo sie insgesamt sehr leicht und unkompliziert eingeflochten war. Im zweiten wirkt die Lovestory konstruierter und nicht mehr so leicht und nebensächlich für die Geschichte.

Am Ende ist es so: An den ersten Band hatte ich keinerlei Erwartungen und war entsprechend positiv überrascht und sehr gefesselt. Beim zweiten Teil hatte ich dann gewisse Erwartungen und diese wurden zwar nicht direkt enttäuscht, aber insgesamt habe ich den finalen Band als schwächer empfunden. Dennoch: Wer Lust auf innovative und spannungsreiche Fantasy-Geschichten hat, die kurzweiliges Lesevergnügen versprechen, sollte unbedingt zur Red-Umbrella-Dilogie greifen.

Red Umbrella Society – Der Biss der Schlange. Caroline Brinkmann. Cbt. 2024.

Pia Zarsteck

Pia Zarsteck

Pias Liebe zur Literatur hat sie vor Jahren an die Uni Bremen geführt, wo sie bis zum Masterabschluss Germanistik studierte. Heute ist sie Vorsitzende im Bücherstadt e.V., Mama einer Fünfjährigen und beruflich ganz woanders unterwegs - aber immer noch vernarrt in Bücher und Spiele. Ein Leben ohne die Bücherstadt kann sie sich nicht vorstellen.

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